Landesbetrieb für Hochwasserschutz: Landesbetrieb für Hochwasserschutz:: Goitzsche kein Staubecken
Bitterfeld/MZ. - Eine Arbeitsgruppe, in der Fachleute aus Sachsen und Sachsen-Anhalt ein Gesamtkonzept für den Hochwasserschutz an der Mulde erarbeiten, ist nach Uhlmanns Worten zu dem Ergebnis gekommen, dass der Goitzschesee "künftig nicht in das Hochwasserschutzsystem einbezogen werden kann". Es sei zu erwarten, dass die Landesregierung in Magdeburg dieser Empfehlung folgen werde.
Uhlmann nannte mehrere Gründe, weshalb man von der Idee, im Fall des Falles Mulde-Hochwasser in die Goitzsche zu leiten, Abstand genommen habe: Zum einen stehe nicht mehr der Auffangraum wie im August 2002 zur Verfügung. Der Wasserspiegel sei von 71,4 Meter über NN vor dem Hochwasser immerhin auf knapp 75 Meter angestiegen. Zum anderen seien Böschungsabbrüche möglich, die Schwallwellen von der Halbinsel Agora in Richtung B 100 auslösen könnten.
In der anschließenden Fragestunde meldeten sich Bürger zu Wort, die an die Argumente der Bitterfelder erinnerten, die sich von Anfang an gegen die Nutzung des Goitzschesees als Hochwasserbecken ausgesprochen hatten. Der dazu notwendige Ausbau der Ufer hätte die Pläne für das Naherholungsgebiet zunichte gemacht, und wegen des höheren Wasserspiegels sei zu befürchten, dass auch viele Grundstücke wieder mit dem Wasser zu kämpfen hätten.
"Ein wichtiges Signal des Landes" nannte Landrat Uwe Schulze (CDU) die vom Landesbetrieb getroffenen Aussagen zum Ausbau des Lober-Leine-Kanals mit einem verschließbaren Abschlussbauwerk, so dass der Kanal wie ein Deich gegen die Goitzsche wirkt. Das gelte auch für die Entscheidung zur Goitzsche sowie die Zusage, das Deichsystem für Bitterfeld auszubauen.
Die Frage, wann der Lober-Leine-Kanal, der wegen der schlechten Wasserqualität nicht mehr in das Tagebaurestloch Rösa, sondern wieder in die Mulde geleitet werden soll, gebaut wird, konnte vom Landesbetrieb am Dienstag nicht beantwortet werden, weil das in der Verantwortung der LMBV und des Unterhaltungsverbandes Mulde liege.
In sechs Monaten könne man sich wieder in Bitterfeld treffen, schlug Hans-Werner Uhlmann abschließend vor. Dann werde es möglich sein, das Gesamtkonzept für den Hochwasserschutz an der Mulde vorzustellen.