Kriminalitätsstatistik Kriminalitätsstatistik: Aufklärungsquote gestiegen
Bitterfeld/MZ. - Unter anderem zwei Mordfälle beschäftigte die Kriminalpolizei in Wolfen im vergangenen Jahr. Zum einen handelte es sich um das Tötungsdelikt an der 18-jährigen Maria B. im Mai und zum anderen um das Verbrechen an Renate M., das erst bei der Obduktion als ein solches erkannt wurde. Beide Fälle wurden ebenso aufgeklärt wie der spektakuläre Brandanschlag auf das Asia-Haus in Jeßnitz. Die Gerichtsverfahren dazu stehen aber noch aus.
Diese Ermittlungserfolge bestätigten die Aussage der beiden Revierleiter Bernhard Diebl (Bitterfeld) und Manfred Schreiber (Wolfen), dass die Kripo im vorigen Jahr vor allem bei der Aufklärungsquote wieder zulegen konnte. Sie liegt im Kreis bei knapp 60 Prozent.
Diebl sprach bei der Vorstellung der Kriminalitätsstatistik für 2001 von einem Rückgang der Straftaten. So wurden im vorigen Jahr in den Revieren Bitterfeld und Wolfen 978 Anzeigen weniger aufgenommen als im Jahr davor. Die Aufklärungsquote im Revier Bitterfeld sei die höchste innerhalb der Polizeidirektion Dessau (PD), betonte Diebl, und liege somit über dem Durchschnitt der PD sowie des Landes.
Sehr erfolgreich war die Polizei auch bei der Aufklärung so genannter Rohheitsdelikte wie vorsätzliche Körperverletzung, Raub und Erpressung. In 91,8 Prozent der Fälle wurden die Täter ermittelt. Dies, so Diebl, sei auch auf eine verbesserte Zusammenarbeit der Polizei mit der Bevölkerung zurück zu führen.
Wie in vergangenen Jahren liegen die Eigentumsdelikte im gesamten Straftatenaufkommen an vorderster Stelle. Das seien im vorige Jahr rund die Hälfte aller Fälle gewesen, erläuterte der Bitterfelder Revierleiter. Auch hier konnte in den letzten fünf Jahren die Zahl der geklärten Fälle deutlich angehoben werden. Wären noch mehr polizeilich erfasste Personen nach DNA-Kriterien gespeichert, könnte eine noch größere Anzahl von Straftaten geklärt werden, setzte Diebl seine Betrachtungen fort. Ständig zugenommen habe in den letzten Jahren die Zahl der Vermögensdelikte wie Betrug, Untreue und Computerbetrug. So wurden von der Polizei im letzen Jahr 1 272 Straftaten in diesem Bereich registriert.
Die Entwicklung der Jugendkriminalität finde im Landkreis eine ständige Beachtung, so Diebl. "Gegenüber dem Vorjahr ist eine positive Entwicklung festzustellen, denn der Anteil Jugendlicher an der Zahl der ermittelten Straftäter sank im Kreis gegenüber dem Vorjahr um vier Prozent und beträgt noch 32,9 Prozent im Bereich des Bitterfelder und 36,8 Prozent im Bereich des Wolfener Reviers", erklärte Diebl. Einen immer größer werdenden Zuspruch finden dabei die Jugendberatungsstellen der Polizei (JUBP), die nicht nur von Jugendlichen, sondern auch oft von den Eltern genutzt würden. Mit den Beratungsstellen wolle man besonders verhindern, das junge Straftäter wieder rückfällig werden.
Auch bei den Rauschgiftdelikten sei eine rückläufige Tendenz in beiden Polizeirevieren zu verzeichnen, erklärte Wolfens Polizeichef Manfred Schreiber. Jedoch werde weiter an der Eindämmung des Konsums und auch des Verkaufes von Rauschmitteln gearbeitet.