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Kreativ für Pouch Kreativ für Pouch: Jugendliche verschönern ihre Gemeinde über Graffiti-Projekt

Von Detmar Oppenkowski 03.07.2018, 05:00
Graffiti-Projekt des Muldestausee-Jugendgemeinderats: Jugendliche gestalten die alte Poucher Industriehalle an der Bundesstraße.
Graffiti-Projekt des Muldestausee-Jugendgemeinderats: Jugendliche gestalten die alte Poucher Industriehalle an der Bundesstraße. André Kehrer

Pouch - Janika Zimmermann (12) und Carl Dietrich (15) sind hochkonzentriert. Die beiden Jugendlichen aus Pouch und Plodda nehmen an einem vom Jugendgemeinderat initiierten Graffiti-Projekt teil und bekommen von Künstler Mathias Wrobel noch ein paar Tipps, um die Fassade der alten Industriehalle neben der Verwaltung in Pouch zu gestalten.

„Bevor man ans Werk geht, braucht es die künstlerischen und handwerklichen Grundlagen“, erklärt Wrobel den interessierten Zuschauern. „Zuerst muss man sich darüber im Klaren sein, was man eigentlich abbilden will. Dann wird eine Skizze mit Stift und Papier gemacht. Mit der Spraydose wird diese dann auf die Wand übertragen.“

Über Graffiti setzen sich die jungen Künstler kreativ mit ihrer Gemeinde auseinander

Im Fall von Janika und Carl sind das die Umrisse von vier Wörtern. „Wasser, Action, Wald, Festival“, lauten sie und sollen das abbilden, wofür die Gemeinde aus Sicht der Jugendlichen steht. In die riesigen Buchstaben an der Gebäudeseite werden dann Motive aus der Region eingearbeitet. Darunter sprühen die jungen Künstler die Wappen der einzelnen Ortsteile. „Die Projektteilnehmer setzen sich auf diese Art und Weise mit ihrer Gemeinde auseinandersetzen und tragen gleichzeitig dazu bei, dass sich das Erscheinungsbild verschönert.“ Nicht zu vernachlässigen: „Mit dieser Aktion wird eine Möglichkeiten geschaffen, um sich ganz legal mit der Spraydose auszuprobieren.“

Das ist auch für Lars Förster (13) ein wichtiger Punkt. Der Burgkemnitzer sitzt im Jugendgemeinderat und meint: „Graffiti ist nun mal ein Thema, was die Jugendlichen interessiert. Daher haben wir zusammen mit dem Bürgermeister überlegt, welche Angebote wir machen können. Ich denke, dass wir eine gute Lösung für alle gefunden haben.“

Muldestausee gehört zu Pilotprojekt des sachsen-anhaltischen Landeszentrums Jugend und Kommune

Das sieht auch Ferid Giebler so. „Die Idee, Graffiti-Flächen zu schaffen, gab es schon länger“, sagt das Gemeindeoberhaupt. Durch eine besondere Förderung sei man dann in die Lage versetzt worden, das Projekt umzusetzen, ohne den Haushalt belasten zu müssen. „Denn Muldestausee gehört mit seinem Jugendgemeinderat zu den Pilotkommunen des sachsen-anhaltischen Landeszentrums Jugend und Kommune. Für das laufende Jahr hat der Jugendrat daher eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 21.400 Euro bekommen.“

Neben einer eigenen Internetseite und den Kinoabenden habe man aus diesem Topf auch das Graffiti-Projekt finanziert. Mit knapp 6.000 Euro schlägt es zu Buche. Geld, das gut investiert sei. „Denn das Resultat kann sich sehen lassen“, sagt Giebler. Und: „Die Jugendlichen haben eindrucksvoll bewiesen, dass sie selbst etwas auf die Beine stellen können.“ (mz)

Mathias Wrobel gibt Janika Zimmermann noch ein paar Tipps.
Mathias Wrobel gibt Janika Zimmermann noch ein paar Tipps.
André Kehrer