1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Bitterfeld-Wolfen
  6. >
  7. Kraftakt für die Sicherheit: Kraftakt für die Sicherheit: Burgkemnitz soll neues Feuerwehrgerätehaus erhalten

Kraftakt für die Sicherheit Kraftakt für die Sicherheit: Burgkemnitz soll neues Feuerwehrgerätehaus erhalten

Von Ulf Rostalsky 12.09.2019, 12:06
Wehrleiter Christian Steudel nimmt Maß. Viel Platz gibt es im Burgkemnitzer Gerätehaus nicht. Jetzt wird mit einem Neubau geplant.
Wehrleiter Christian Steudel nimmt Maß. Viel Platz gibt es im Burgkemnitzer Gerätehaus nicht. Jetzt wird mit einem Neubau geplant. andré kehrer

Burgkemnitz - Die Gemeinde Muldestausee ist mit 11.752 Einwohnern eine kleine. Mit fast 137 Quadratkilometern Fläche rückt sie aber in eine andere Liga auf. Sie ist 50 Quadratkilometer größer als Bitterfeld-Wolfen, unterliegt wie der große Nachbar aber gleichen Normen.

Muldestausee setzt in der Fläche auf dezentrale Strukturen

Die Feuerwehr muss zwölf Minuten nach Alarmierung am Einsatzort sein. Deshalb wird in Muldestausee auf dezentrale Strukturen gesetzt. Es gibt insgesamt neun Ortswehren. Und neun Gerätehäuser, die normgerecht ausgestattet werden müssen.

„Wir stehen vor großen Herausforderungen und brauchen machbare Lösungen“, legte Bürgermeister Ferid Giebler (parteilos) mehrfach den Finger in die Wunde. Es geht um Investitionsbedarf in Technik und Gebäude, um Mitglieder und vor allen Dingen um Sicherheit. Genau die wird in der Gemeinde Muldestausee zum Kraftakt. Erst im Mai wurde das neue Schmerzbach-Gerätehaus von den bis dahin eigenständigen Wehren Gossa, Plodda und Schlaitz bezogen. Zwei Millionen Euro ließ sich die Kommune den Neubau kosten. Fördermittel gab es nicht. Jetzt soll nachgelegt werden.

Mit deutlicher Mehrheit stimmten die Gemeinderäte für den Grundsatzbeschluss zum Bau eines neuen Gerätehauses in Burgkemnitz. Nun sollen Planer den Baugrund untersuchen und Projekte entwickeln. Noch weiß niemand, wie das neue Haus aussehen wird. „Aber billig wird das nicht. Ich rechne schon mit der Hälfte der Gossaer Kosten“, sagt der Burgkemnitzer Wehrleiter Christian Steudel.

Was kostet der Bau? Von einer Million Euro ist die Rede

Eine Million Euro: Die Zahl will Bürgermeister Giebler im Rat nicht bestätigen. Er beruft sich auf die ausstehenden Vorplanungen, die Klarheit bringen sollen. Aber er sagt auch deutlich, dass sich die Kommune um Fördermittel bemühen werde. Ob und vor allen Dingen wann es die geben wird, ist offen.

In Burgkemnitz würde man lieber heute als morgen Abschied vom alten Haus nehmen. Das platzt aus allen Nähten. Fahrzeughalle, Umkleide und Waschgelegenheit für 22 aktive Frauen und Männer sind ein großes Ganzes. „Es ist ein Raum, mehr nicht. Das ist heute nicht mehr tragbar“, erzählt Wehrleiter Steudel. Es geht aber nicht nur ums Tragbare. Es geht auch um geltende Normen, wie der Mühlbecker Ortsbürgermeister Bernd Hieronymus (SPD) erklärt. „Die Feuerwehrunfallkasse schaut sehr genau.“ Deshalb müsse in Burgkemnitz investiert werden.

Einsatzabteilung der Feuerwehr ist im vergangenen Jahr um vier Kameraden gewachsen

Dort ist die Feuerwehr eine Erfolgsgeschichte. Die Einsatzabteilung wuchs im letzten Jahr um vier Kameraden. Dazu kommen 14 Mitglieder der Kinder- und Jugendwehr und die Alters- und Ehrenabteilung. Im nicht einmal 800-Seelen-Ort ist die Wehr eine feste Größe.

„Du musst aber auch die passenden Räume haben, den Kameraden etwas bieten. Sie machen alles ehrenamtlich. Da sollten sie zumindest vernünftige Möglichkeiten haben, sich zu waschen. Auch einfach zusammensitzen sollte möglich sein“, ist der Wehrleiter überzeugt. Momentan ist das in Burgkemnitz nur schwer vorstellbar. (mz)

Umkleide- und Fahrzeughalle in einem: Das soll bald Geschichte sein.
Umkleide- und Fahrzeughalle in einem: Das soll bald Geschichte sein.
Kehrer
Für den Neubau bietet sich die Freifläche in der Schlaitzer Straße an.
Für den Neubau bietet sich die Freifläche in der Schlaitzer Straße an.
Kehrer