Krach in Verwaltungsgemeinschaft Schmerzbach Krach in Verwaltungsgemeinschaft Schmerzbach: Ploddaer Stühle bleiben meist leer
Schlaitz/Plodda/MZ/ze/gl. - Herrmann begründete sein Fernbleiben gegenüber der MZ damit, dass er als Bauunternehmer deutschlandweit unterwegs und nur dienstags und freitags im Ort sei. "Ich schaffe es zeitlich nicht, an den Sitzungen, die jeweils donnerstags stattfinden, teilzunehmen", sagte er. Auch andere Ploddaer Ratsmitglieder hätten aus beruflichen Gründen Schwierigkeiten, sich dafür Zeit zu nehmen. "Wir sind nun mal nur sieben Leute."
Dem Vorsitzenden des Gemeinschaftsausschusses Günter Neugebauer, der in Rösa Ratsmitglied ist, sind diese Gründe offenbar bisher nicht genannt worden. "Ich weiß nicht, warum Plodda an der Arbeit des Ausschusses nicht teilnimmt", erklärte er. Zusammen mit Riemichen habe er einen Brief an Herrmann geschrieben, aber bisher keine Antwort erhalten. Herrmann will das nun nachholen, nachdem er am Donnerstag Abend bei der Ploddaer Ratssitzung mit den Gemeinderäten gesprochen hat. "Vielleicht finden wir einen Lösungsansatz, denn wir wollen uns ganz und gar nicht aus der Arbeit des Ausschusses ausklinken."
Wie sauer die Vertreter der anderen Schmerzbachgemeinden auf die Ploddaer sind, wurde in der Ausschusssitzung in der vorigen Woche deutlich. Dort entzündete sich der Zorn an zwei Anträgen aus Plodda auf Zuwendungen (siehe Beitrag "Zuwendungen"). Einige Ausschussmitglieder wollten das Geld für den 40. Geburtstag der Schalmeienkapelle und den Pokalwettkampf der Jugendfeuerwehren nur locker machen, wenn es eine Zusage von Plodda gibt, sich wieder aktiv zu beteiligen. So zumindest fordert es Gerd Franke aus Gröbern. Frank Gutsfeld aus Burgkemnitz setzte sich dafür ein, hart zu bleiben. Der Ploddaer Bürgermeister und ein weiteres Ratsmitglied müssten an den Sitzungen teilnehmen, erklärte er.
Man dürfe allerdings die Freizeitmusiker der Schalmeienkapelle nicht für das Verhalten der Ploddaer Ratsmitglieder verantwortlich machen, erklärte Neugebauer. Und Otto Kloppe aus Schlaitz fügte hinzu, dass zur Kapelle Musiker aus verschiedenen Orten gehören. Ähnlich wurde in Bezug auf den Feuerwehrpokal argumentiert.
Herrmann zeigte sich gestern im MZ-Gespräch irritiert von der Debatte. "Der Antrag für eine Zuwendung zu Gunsten der Schalmeienkapelle hat doch nichts mit meiner Arbeit im Ausschuss zu tun", sagte er. Das müsse man auseinander halten.
So sah es schließlich auch eine Mehrheit im Gemeinschaftsausschuss, denn das Geld für die Kapelle wurde mit sieben zu vier Stimmen genehmigt. Bei der Zuwendung für den Pokal der Jugendfeuerwehren war man sich sogar komplett einig und stimmte der Ausgabe zu.