Geburtstag mit dem Trabi Knatternd mit Trabi ging es für die Oldtimer-Feunde aus Wolfen am Sonntag nach Eilenburg
Ein Dessauer hatte eine besondere Geschichte im Gepäck.

Wolfen/MZ - Oldtimer werden nicht nur von Oldies gefahren. Diese Weisheit konnte man bei der diesjährigen Ausfahrt der Oldtimergesellschaft Wolfen live überprüfen. Dennoch könnten es mehr junge Oldtimer-Freunde sein, die sich den alten Autos und Motorräder widmen und damit ein Stück Vergangenheit am Leben erhalten. Immerhin waren nach der langen Corona-Pause wieder rund 40 der betagten Fahrzeuge am Start, die vom Wolfener Markt nach Eilenburg starteten.
Der 32-jährige Patrick Hage war mit seinem Trabant 601 einer von ihnen. „Ich habe schon als Kind mit meinen Eltern so manche Strecke im Trabi zurückgelegt“, erinnert sich der Dessauer. Es sei eben ein besonderes Gefühl, in einem so einfachen Auto unterwegs zu sein. „Und es riecht so gut“, fügt er lachend an.
Patrick Hage ist am 30. Oktober 1990 geboren, sein Trabi am gleichen Tag
Doch der eigentliche Grund für den Kauf des Trabanten sei sein erstes Zulassungsdatum gewesen. „Als ich das gelesen habe, war für mich klar, dass ich mir den kaufe.“ Das Warum ist schnell erklärt: Patrick Hage ist am 30. Oktober 1990 geboren, sein Trabi am gleichen Tag - nur eben vier Jahre früher. „Jetzt wird er Schritt für Schritt wieder ganz schmuck gemacht“, sagt der junge Mann. Denn rollen müsse ein altes Fahrzeug. Wer rastet der rostet - diese Devise gelte hier ganz besonders.

Auch Norbert Bartsch, der seit dem vorigen Jahr der Vorsitzende der Oldtimergemeinschaft Wolfen ist, hat sich mit seiner 60 Jahre alten MZ ES 175/1 auf die Strecke begeben. „Wir sind von Wolfen über Jeßnitz, Muldenstein und Friedersdorf auf die B 100 und dann in Richtung Sachsen mit Ziel Eilenburg gefahren. Ein Besuch auf dem Schloss Püchau mit extra Führung sei neben der gemeinschaftlichen Fahrt der Höhepunkt des Tages gewesen. Es hat geklappt und alle sind unfallfrei über die Strecke gekommen“, so seine positive Bilanz.
Was aber bei fast keinem Auto fehlte, war der legendäre Wackeldackel und die umhäkelte Rolle Toilettenpapier
Für Harald Globig, der mit seinem roten Trabant Kübel aus dem Baujahr 1986 auf die Strecke gegangen ist, war es genauso ein Erlebnis, wie für den Wolfener Volker Riebau mit seiner 350er Jawa aus dem Jahr 1957 oder für Wolfgang Zimmer mit der 68 Jahre alten IFA BK 350 mit Boxermotor und Kardanwelle als Antrieb. Hingucker für die Zaungäste waren auch die schmucken Trabanten 500, der Wartburg 311/900 von Werner Rienäcker sowie etwas neuere Autos und Motorräder.

Was aber bei fast keinem Auto fehlte, war der legendäre Wackeldackel und die umhäkelte Rolle Toilettenpapier in der hinteren Ablage. „Man muss es kennen, um es zu lieben“, so Bartsch lachend. Er weiß auch genau, was viele seiner Oldtimerfreunde, ob Vereinsmitglieder oder nicht, eint: „Man kann an diesen Fahrzeugen noch vieles selber reparieren oder umbauen.“