Kita Zwergenland Kita Zwergenland in Bitterfeld-Wolfen: Frewillige aus Greppin bauen in nur zwei Tagen einen Parkplatz

Greppin - Greppin ist nicht nur der Mittelpunkt der großen Stadt Bitterfeld-Wolfen, sondern scheinbar auch der Mittelpunkt für engagierte Bürger.
Mit einem Paukenschlag und in nur zweitägiger Arbeit haben insgesamt 13 Unternehmer von Greppin und anderen Orten das umgesetzt, was eigentlich erst im nächsten Frühjahr beginnen sollte und den Parkplatz der Kita „Zwergenland“ komplett erneuert. Und zwar in Eigenregie und ohne finanzielle Forderungen.
1.500 Euro Gewinn, 12.000 Euro Kosten
Im Juli dieses Jahres hatte sich die Kindereinrichtung an dem Wettbewerb eines Wolfener Baumarktes beteiligt und 1.500 Euro gewonnen. Dieses Geld sollte für das Projekt „Neuer Parkplatz“ investiert werden.
Schnell waren 27 Paletten Rasengittersteine gekauft und auf dem Kita-Gelände abgestellt. Dann kam allerdings das große Erwachen. Der Kita-Träger, die Arbeiterwohlfahrt (Awo), holte Angebote von Firmen ein, die sich dem Bau des Parkplatzes annehmen sollten. Das billigste Angebot lag bei 12.000 Euro - viel zu viel für den Träger und auch die Stadt Bitterfeld-Wolfen. Danach begann sowohl für die Steine als auch für die Kita das lange Warten.
Greppiner Gewerbetreibende packen an
„Das kann so nicht weitergehen“, wurden sich einige Greppiner Gewerbetreibende in einer gemütlichen Runde Ende September einig.
Schnell war ein Slogan gefunden, der die Initiative hervorhebt: „Was wir nicht selber für uns tun, das wird auch noch in Jahren ruh’n. Drum stehe auf Greppiner Jung’ und bring den Laden selbst in Schwung“.
Gesagt, getan. Dass sie nicht nur im Erfinden cooler Sprüche gut sind, bewiesen die Männer dann auch sofort. Am Donnerstag vergangener Woche rollte die ehrenamtliche Bautruppe mit Baggern, Lkw, Rüttelplatten und einem riesigen Elan an und am Freitagabend war der Parkplatz fertig.
„So schnell wäre eine Firma sicher nicht gewesen,“ meint Sven Giermann, der nach dem Bauvorschlag vom stellvertretenden Ortsbürgermeister Mirko Claus (Freie Wählergemeinschaft) schnell Feuer gefangen hatte für das Vorhaben.
„Wir haben gezeigt, dass es geht und nicht nur gemeckert, wie es heute viele tun“, sagt auch Claus. Die Männer haben angepackt - und das alles ohne einen Euro Zuwendung. Lediglich den Split habe die Awo als Träger der Einrichtung bezahlt, so Claus.
Handwerksfirmen haben Erfahrung, wie man solche Bauvorhaben schnell realisieren kann, meint er. Und wenn dann die Chefs in ihrer Freizeit selbst noch mit anpacken, dann laufe die Arbeit wie am Schnürchen.
Bereits Ideen für neue Projekte im Kopf
Die Aufwendung beschreibt Giermann mit wenigen Worten: „Es mussten rund 90 Tonnen Untergrund abgetragen und weggefahren werden, 45 Tonnen Splitt eingebaut und 270 Quadratmeter Steine verlegt werden.“ Gegen den aufkommenden Hunger der Bauleute hatten sich zwei ortsansässige Fleischermeister auch etwas einfallen lassen.
Es habe prima geschmeckt, so dass die Arbeit auch in dieser Hinsicht viel Spaß gemacht habe, so das Fazit der ehrenamtlichen Bauleute.
„Eigentlich wollten wir am Sonnabend noch mit 20 freiwilligen Helfern die Restarbeiten durchführen, aber das hatte sich dann erledigt“, so Claus. Dennoch will er allen Dank sagen, auch wenn sie nicht zum Einsatz gekommen seien.
„Wir werden ja nun nicht die Hände in den Schoß legen“, meint Giermann, dem schon neue Ideen durch den Kopf gehen. Und da brauche man wieder viele helfenden Hände.
Nun ist das Projekt Parkplatz abgeschlossen. Eltern und Großeltern, die ihre Kinder zur Einrichtung bringen, können trockenen Fußes vom Stellplatz der Autos in die Kita gelangen. (mz)