1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Bitterfeld-Wolfen
  6. >
  7. Kirche Krina: Kirche Krina: Nach Renovierung im neuen Gewand

Kirche Krina Kirche Krina: Nach Renovierung im neuen Gewand

Von Ulf Rostalsky 29.10.2013, 18:29
Geschafft: Krinas Kirche trägt ein neues Gewand.
Geschafft: Krinas Kirche trägt ein neues Gewand. Kehrer Lizenz

Krina/MZ - Albrecht Henning ist froh. „Wir haben es geschafft, die Kirche ist nun auch außen saniert“, sagt der Pfarrer und lädt für den Reformationstag zum Festgottesdienst samt anschließendem gemütlichen Zusammensein nach Krina ein. Dort wurde das 1777 erbaute Gotteshaus in den letzten Monaten einer umfangreichen Frischzellenkur unterzogen. Insgesamt wurden gut 320.000 Euro ausgegeben, um Turm samt Glockenanlage und Kirchenschiff auf Vordermann zu bringen.

Für die Kirchengemeinde war das trotz Unterstützung durch Landeskirche, Kirchenkreis und das Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten ein erheblicher Kraftakt. Immerhin musste sie aus eigener Kasse fast 50.000 Euro beisteuern.

„Schiefe Turm von Krina ist Geschichte“

„Am Reformationstag wollen wir uns deshalb auch bei allen Spendern bedanken“, erklärt Albrecht Henning. Kirchengemeinde und Pfarrer hatten in der 700-Seelen-Gemeinde mit großem Erfolg um Spenden für die Kirchensanierung geworben. Sie verteilten im Ort Karten, mit denen auf das Vorhaben aufmerksam gemacht und um Unterstützung gebeten worden war. Für eine Spende waren außerdem Kalender zu haben, die das Gotteshaus im Wandel der Jahreszeiten und aus den verschiedensten Blickrichtungen zeigten. „31 000 Euro an Spenden haben wir zusammenbekommen“, freut sich Albrecht Henning, der mit seiner Familie seit Jahren im Pfarrhaus gleich neben der Kirche wohnt und die Bauarbeiten aus nächster Nähe verfolgt hat.

„Der schiefe Turm von Krina ist Geschichte“, so Henning. Schäden an Holz und Gründung hatten das Bauwerk im Laufe der Zeit aus dem Lot gebracht und Handwerker wie Statiker vor enorme Herausforderungen gestellt. Die wohl spektakulärste Arbeit war das Abnehmen der kompletten Turmhaube. Saniert findet die sich mittlerweile wieder am angestammten Platz: gekrönt von einer neuen Wetterfahne samt Kugel, gelagert auf teilweise erneuertem Turmgebälk.

Einbau des Läutwerks war ein Extrabonbon

Im Turm haben auch die beiden Glocken wieder Einzug gehalten. Mehr als drei Jahrzehnte lang waren sie an einem Provisorium neben der Kirche aufgehängt. Die Erneuerung der Glockenanlage und der Einbau des Läutwerks waren ein Extrabonbon, das sich die Krinaer nicht zuletzt wegen des hohen Spendenaufkommens leisten konnten. „Wir müssen uns wirklich herzlich bei allen Spendern bedanken“, sagt der Pfarrer noch einmal.

Mausgrau war die Kirche. Nach Abschluss der Arbeiten am Kirchenschiff – Dacheindeckung und Außenputz wurden erneuert – zeigt sie sich jetzt in hellen Tönen. Alles ist fertig. Dennoch ist es gut möglich, dass in absehbarer Zeit noch einmal zum großen Wurf angesetzt wird. Der Glaskünstler Jochem Poensgen hatte erst vor wenigen Wochen eine Idee für die Neugestaltung der großen Fenster im Kirchenschiff und die Ausmalung der Kirche präsentiert. Poensgen begeisterte. Pfarrer Albrecht Henning warnte aber schon damals vor zu großer Euphorie. Alles wären Ideen, finanziell sei nichts unterlegt.