Keine Klarheit in Schleusen-Frage
Bitterfeld/MZ. - Nachdem der Geschäftsführer der EBV (Entwicklungs-, Betreibungs- und Verwaltungsgesellschaft Goitzsche mbH), Lutz Bernhardt, geäußert hatte, dass von der sächsischen Regierung für eine solche Schleuse eine Zusage über 3,3 Millionen Euro vorliege, von der Regierung Sachsen-Anhalts jedoch noch eine abschließende Stellungnahme fehle (MZ vom Mittwoch, Seite 7), hat die Lokalausgabe Delitzsch der Leipziger Volkszeitung einen Beitrag veröffentlicht, in dem sich das anders darstellt. Demnach habe während einer Beratung vor wenigen Tagen eine Vertreterin des sachsen-anhaltischen Wirtschaftsministeriums geäußert, dass "eine Finanzierung einer Gewässerverbindung nicht erfolgen wird".
Die MZ telefonierte daraufhin u. a. mit dem Delitzscher Seekoordinator Eckhardt Müller, der u. a. für Anliegerkommunen am Seelhausener See tätig ist. Er hatte an besagter Beratung im Delitzscher Rathaus am 10. April teilgenommen und erinnert sich, dass die Vertreterin des Wirtschaftsministeriums Sachsen-Anhalts gesagt habe, dass das Projekt Schleuse zwischen den beiden Seen für Magdeburg keine Priorität habe und man keine Mittel bereitstellen könne. "Das war deutlicher, als ich erwartet habe", sagte Müller.
Seine Enttäuschung dürfte umso größer sein, da er sich auch erinnert, dass der Wirtschaftsminister Sachsen-Anhalts, Reiner Haseloff (CDU) sich in einem Gespräch am Rande einer Fördermittelübergabe an der Goitzsche noch einige Tage zuvor dem Projekt Schleuse gegenüber recht aufgeschlossen gezeigt habe. Aus dem Magdeburger Wirtschaftsministerium war lediglich zu erfahren, dass demnächst in dieser Sache ein Bescheid ergehen werde. Mit der Schleuse auf dem Boden von Pouch soll der Tourismus rund um beide Seen kräftig angekurbelt werden. Steuert Sachsen-Anhalt kein Geld bei, wird sie vermutlich nicht gebaut.