Karnevalclub Zscherndorf Karnevalclub Zscherndorf: Präsident Stephan Dumke blickt verhalten in die nahe Zukunft

Zscherndorf - Seine Fröhlichkeit ist verhalten. Stephan Dumke hat die Narrenkappe noch nicht aufgesetzt. Wann er sie wieder tragen wird? Niemand weiß es. Die fünfte Jahreszeit hat in diesem Jahr ihren Charme verloren. Corona bremst auch Zscherndorfs Karnevalisten aus.
„Zschernaria Helau“ verhallt. Stephan Dumke geht der Gruß nicht mehr so flott über die Lippen. Aber, „es werden bessere Zeiten kommen“, ist sich der 30-Jährige sicher. Er will motivieren, sich und sein Narrenvolk. Mehr bleibt derzeit nicht.
Es wäre seine erste Session als Präsident des Karnevalclubs Zscherndorf gewesen und eigentlich ein Jubiläum. Für die 45. Session wollten sich die Zscherndorfer wieder ins Zeug legen. Doch die muss nun warten.
Wird der Konfettiregen in dieser Session noch fallen? Der Präsident glaubt es nicht
Nichts sei mehr wie es mal war, weiß Stephan Dumke. Die fünfte Jahreszeit 2020/21 übt sich in Geduld. Wird der Konfettiregen noch fallen? Der Präsident glaubt es nicht. Zscherndorfs Vorstand hat entschieden, dass es keine Veranstaltungen im Februar 2021 geben wird. „Schweren Herzens.“ Dumke ist kein Sprücheklopfer. Corona hat auch ihn nachdenklicher gemacht. Er bleibt aber irgendwie Karnevalist im Herzen - und das wohl für immer. Denn er ist es bereits seit seiner Kindheit.
Das Narren-Abc trug er damals schon im Schulranzen mit sich herum - als Zehnjähriger. Kinderfasching, Kindertanzgruppe, dann bei der Jugend, später im Männerballett. Dort zeigt er mit seinen Freunden heute noch Bein. Das männliche Gesamtpaket auf dem Narrenparkett räumte mit „Balu und seiner tollkühnen Crew“ sowie den legendären „Men in Black“ bei Landes- und Ostdeutschen Meisterschaften die Publikumspreise ab.
Der studierte Betriebswirt war schon Prinz „Stephan“. Und wie sollte es auch anders sein: Seine „Prinzessin für immer und ewig“ lernte er ebenfalls beim Fasching kennen.
Stephan Dumke hat in Zscherndorf seinen Lebensmittelpunkt gefunden
„Eigentlich bin ich niemand, der das Rampenlicht sucht“, sagt er über sich. „Aber meine Aufgaben versuche ich so gut wie möglich zu erfüllen.“ In die neue Rolle als Präsident wurde er gewählt und er will ihr gerecht werden. Das geht nur im Team, davon ist Dumke überzeugt. Etwa 150 Narren gehören zur Zscherndorfer Karnevalsfamilie. Die zusammenhält. In guten wie in schlechten Zeiten. Denn „wir sind alle gleich bekloppt“, wenn es um den Fasching gehe, sagt er.
Stephan Dumke hat in Zscherndorf seinen Lebensmittelpunkt gefunden. Und um Johann Wolfgang von Goethes Zeilen etwas jeck zu verfeinern: ... hier bin ich Narr, hier darf ich sein. (mz)