Individuelle Sicherheitskonzepte Individuelle Sicherheitskonzepte aus Bitterfeld: Danny Freiberg geht auf Nummer sicher

Bitterfeld - Sicher ist sicher. Mit solchen Klischees kann Danny Freiberg nichts anfangen.
„Sicherheit ist das Ergebnis einer individuellen Lösung“, sagt er und sie ist sein Job. Bereits mit 18 Jahren – als er nach der Wende nachts als Objektschützer in Dessau unterwegs war oder als Türsteher die einen rein, die anderen draußen ließ. Mittlerweile agiert der 42-Jährige nicht mehr in der Öffentlichkeit: „Ein guter Sicherheitspartner sollte nicht im Fokus stehen, sondern ganz vorn oder ganz hinten.“
Die Sicherheitsbranche boomt
Im Fokus steht jedoch die Branche, in der Danny Freiberg tätig ist. Die boomt, wächst. 14 Milliarden Euro beträgt der Jahresumsatz 2016 laut Bundesverband der Sicherheitswirtschaft. Kriminalität und Terrorismus schüren Angst.
„Meist sind es Emotionen, die uns auf den Plan rufen“, sagt er. Freiberg und Partner setzen auf ein persönliches Vertrauensverhältnis - ob beim Zscherndorfer Oktoberfest (2.000 Gäste) oder bei der Absicherung des Leipziger Firmenlaufs, an dem über 20.000 Besucher teilnehmen.
Freiberg hat schon mit Till Schweiger gearbeitet
Danny Freiberg hat schon mit Regisseur und Schauspieler Till Schweiger gearbeitet und seinen Job bei den Dreharbeiten von „Goethe!“ gemacht. Die Schwierigkeit: Der historische Streifen wurde zur gleichen Zeit in drei Ländern gedreht. Deutschland, Polen, Tschechien.
Freiberg war für die Sicherheit der Drehorte verantwortlich und drei Monate unterwegs. 50 bis 60 Sicherheitskräfte waren zu koordinieren - und da ist noch dieses Wort: Diskretion. Die ist für ihn eine Selbstverständlichkeit. Wahrscheinlich könnte Danny Freiberg Bücher füllen, von dem Stoff, der besonders für Journalisten interessant ist, tut er aber nicht. „No Kommentar.“
Das potenzielle Risiko wird aufgesplittet
Der gebürtige Dessauer splittet das potenzielle Risiko auf: in „eine Gefährdung kann nicht ausgeschlossen werden. Eine Gefährdung ist anzunehmen. Es liegt eine Bedrohung vor.“ Das einzuschätzen, erfordere Wissen, vor allem aber Erfahrungen.
„Die nehmen mit den Jahren zu“, meint er. Angst? „Angst ist nicht Teil meiner Denkstruktur“, meint er knapp. Bisher musste Freiberg nie von seiner Schusswaffe Gebrauch machen. „Meine Zielstellung ist es: eben das potenzielle Risiko zu minimieren. Solche Situationen dürfen erst gar nicht stattfinden.“
Es gebe auch Kunden, die ihm ihr Kind anvertrauen, da sei Angst ein schlechter Begleiter. Seine Aufträge bekäme er meist durch Mund-zu-Mund-Propaganda. „Im Grunde gibt jemand die Ordnung vor, und will, dass sie umgesetzt wird. Das ist genau unser Job.“
Aber auch der Sicherheitsprofi hatte einst mal eine Lücke im System: Er wurde beklaut. „Ganz klassisch sogar.“ Damals im Studentenwohnheim ließ Freiberg das Fenster offen stehen, der Autoschlüssel lag einladend auf dem Tisch. Nicht lange. Der Dieb nahm Schlüssel samt Auto und ward nicht mehr gesehen. Aus Erfahrung wird man klug. Es war das erste und bisher letzte Auto, was ihm gestohlen wurde. Aber sag’: niemals nie. Das gilt vor allem in der Sicherheitsbranche. (mz)