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In Großmutters Wäscherei in die Lehre gegangen

Von Dieter Maertins 09.09.2005, 16:43

Greppin/MZ. - Gegründet hat den kleinen Betrieb Erika Wendt, die Großmutter. 1990 war das. Zunächst gab es nur eine Heißmangel, dann kamen Waschmaschine und Trockner hinzu. Und als die Enkelin, die damals noch mit ihrer Familie in Nordhausen wohnte, dort vergeblich eine Lehrstelle suchte, machte Erika Wendt ihr den Vorschlag, sie auszubilden. Traumberuf Wäscherin? "Egal, Hauptsache eine Lehrstelle", sagt Silvia Rzepus ganz offen. Und sie scheint diese Entscheidung bis heute nicht zu bereuen.

Gewaschen wird alles, was in die Waschmaschine darf. Privatkunden, Ärzte, Gaststätten und auch Hotels aus dem Raum Bitterfeld-Wolfen lassen in Greppin waschen. "Die Wäsche jedes Kunden kommt für sich in die Maschine", versichert die junge sympathische Frau mit dem kecken, modernen Kurzhaarschnitt. Schrankfertig kommt alles wieder zum Kunden zurück. Geht es auch den Flecken an den Kragen? Natürlich, versichert Silvia Rzepus. Da gäbe es schon wirksame Mittel und auch so manchen Kniff patenter Hausfrauen. Sogar kleinere Reparaturen an den Wäschereigeräten erledigt die junge Frau selbst. "Hab ich mir abgeguckt", sagt sie knapp.

Der Wäschereibetrieb ist ein Ganzjahresjob. Nur zwischen Weihnachten und Neujahr stehen die Aggregate still. Auch für besondere Hobbys hat Silvia Rzepus kaum Zeit. In Haus und Garten sei immer etwas zu tun, sagt sie. Und so wird ihr Traum, eine große Schiffsreise, wohl noch lange aktuell bleiben.