In Badewannen über den Teich
Schmerz/MZ. - In den vergangenen Jahren war das Schmerzer Teichfest - das in diesem Jahr zum 29. Mal stattfand - immer größer und somit immer teurer geworden. "Zu Spitzenzeiten hatten wir bis zu 10 000 Besucher", erinnerte sich auch Kassenwart Theo Stevens. Es wurden teure Künstler eingekauft und Eintrittsgelder verlangt. Doch in den vergangenen vier Jahren wurde das Fest immer mehr zum Verlustgeschäft. "Also beschlossen wir gemeinsam, die Notbremse zu ziehen", so Stevens. In diesem Jahr ist das Fest dann wieder das, was es einmal war: ein Gaudi fürs ganze Dorf. Mit 500 Besuchern am Abend zeigten sich die Veranstalter durchaus zufrieden. Selbst das traditionelle Badewannen-Rennen auf dem Teich verlief erstmalig wieder im kleinen Rahmen. Der Start war in diesem Jahr wieder an der Festwiese und jeder Teilnehmer musste insgesamt 50 Meter zurücklegen.
Die vier Startanlagen auf der anderen Seite des Teiches blieben ungenutzt. Zum ersten Mal starteten auch Vanessa Bock und Silvana Dorandt. Die Mädchen waren etwas traurig darüber, dass in diesem Jahr so wenig Besucher gekommen waren. "Das erhöht aber unsere Siegchancen", freute sich Silvana. Die 11-Jährige wusste genau, dass sie sich beim Start weit nach hinten lehnen muss, da sonst die Wanne zu kentern droht. Mit diesem Wissen war sie am Ende ganz vorn mit dabei.
Im Anschluss wurde dann auch noch der "Iron-Man von Schmerz" gesucht. Dazu mussten die Teilnehmer quer durch den Teich schwimmen, anschließend zurücklaufen und dann in die Badewanne steigen. "Vielleicht ist das ja eine Idee, die sich künftig durchsetzt", hoffte Organisator Panwitz. An Ideen mangelte es dem Organisationsteam nicht.
So gab es neben dem traditionellen Beilzielwurf auch Bogenschießen und Kronkorkenzielwerfen. Bei letzterem mussten die Teilnehmer fünf Kronkorken in einen Grill schnipsen. "Die richtige Technik ist ausschlaggebend", erklärte Jörg Pusch, der die Idee zum außergewöhnlichen Spiel hatte. Am späten Abend wurden dann dreißig Himmelslaternen gestartet. "Ein Feuerwerk würde den finanziellen Rahmen sprengen und diese Laternen sind wirklich schön anzusehen", fand Stevens. So stiegen die fliegenden Seiden-Lampions bis zu 600 Metern in die Lüfte, bevor sie wieder verglühten.