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Mit Herz und Hand Im Heinrich-Heine-Gymnasium in Wolfen organisieren Schüler die Ukraine-Hilfe

Josephine Le und Phillip Romanek werben um Unterstützung. Und sie haben in der Schul-AG „Füreinander-Voneinander-Miteinander“ allerhand Mitstreiter.

Von Ulf Rostalsky Aktualisiert: 05.04.2022, 14:38
Josephine Le und Phillip Romanek verpacken im Heinrich-Heine-Gymnasium Spenden für vom Krieg betroffene Ukrainer.
Josephine Le und Phillip Romanek verpacken im Heinrich-Heine-Gymnasium Spenden für vom Krieg betroffene Ukrainer. Foto: André Kehrer

Wolfen/MZ - Haltbare Lebensmittel, Hygieneprodukte, Arznei: Josephine Le und Phillip Romanek sortieren. „Alles muss in den dafür vorgesehenen Karton. Das macht die Verteilung einfacher“, erklären die beiden Zehntklässler. Sie lernen am Wolfener Heinrich-Heine-Gymnasium, sind dort mit anderen Mitglied in der AG „Füreinander-Voneinander-Miteinander“ und haben ihr Herz in die Hände genommen. Sie werben mit Eifer um Spenden für Menschen in und aus der Ukraine.

Dutzende Pakete sind auf dem Weg nach Osten

Zwar wissen die Schüler nicht genau, ob die Spenden nun direkt in die Ukraine gehen oder unter den Millionen Kriegsflüchtlingen in Polen verteilt werden. Am Ende sei das aber egal. „Es muss geholfen werden“, erklärt Josephine und zieht im Spendenraum des Gymnasiums eine erste Bilanz. Dutzende Pakete hätten sie mit den anderen AG-Mitstreitern mittlerweile gepackt und in die zentrale Sammelstelle des Landkreises weitergeleitet. „Dabei lief alles zuerst ganz langsam an.“

Doch davon wollten sich die engagierten Zehntklässler nicht entmutigen lassen. Es gab Aufrufe auf der Schul-Hompage, Aushänge und Durchsagen. Die Botschaft war deutlich: Jede Spende - auch die kleinste - ist willkommen. Die Aktion nahm Fahrt auf, überraschte Schüler und Lehrer gleichermaßen. „Respekt vor dem großen Engagement“, sagt Schulleiterin Uta Prüfer. Josephine und Roman nehmen das Lob stellvertretend für alle AG-Mitstreiter und weitere Helfer an.

Doch um Lob gehe es gar nicht, betonen die Schüler. Es gehe um Hilfe, darum, Leid zu lindern und möglichst viele davon zu überzeugen, mitzutun. Die Aktion am Heinrich-Heine-Gymnasium war deshalb von Anfang an auch nicht nur auf Schüler begrenzt. „Auch Eltern, Großeltern, Lehrer können mitmachen“, erzählt Phillip Romanek. Man weise niemanden ab, fügt er hinzu.

Gesammelt werden Lebensmittel, Hygieneprodukte und Arznei

Die Schüler setzen im Spendenraum auf Ordnung, listen alle eingegangenen Hilfsgüter auf, sortieren und verpacken nach Plan. Für die Flüchtlingshilfe wurden aber auch andere als die eigentlich gewünschten Sachen abgegeben. Etwas Spielzeug zum Beispiel. Auch kleine Ausstattungsgegenstände für Unterkünfte. Auch das werde man weiterleiten an Bedürftige, erklären Josephine und Phillip. Doch sehr viel mehr davon brauche es derzeit nicht. Die Platzkapazitäten im Gymnasium sind dafür einfach nicht ausreichend. Sollte dennoch über größere Spenden nachgedacht werden, werde man alles registrieren und die Informationen an die entsprechenden Stellen in der Stadt und beim Landkreis weiterreichen. Betreut wird die AG von den Fachlehrern Elisabeth Nebe und Lennart Sperling.