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Hundesport Raguhn Hundesport Raguhn: Vereinshaus von der Flut stark beschädigt

Von Brigitte Mittelsdorf 07.10.2002, 10:17

Raguhn/MZ. - Auf die schon lange geplante Herbstprüfung am Sonnabend hatten sich die Raguhner Hundefreunde richtig gefreut. Immerhin: Das idyllische Gelände zwischen Kiefern, Eichen und Linden und mit Blick auf den Kirchturm der Stadt hatte doch schon immer auch bei den Gastvereinen für Begeisterung gesorgt. Und erst recht das spitzgiebelige Haus mit dem wunderschönen Vereinszimmer und den alten Täfelungen, Bänken und schweren Tischen aus Holz. Und in diesem Jahr war auch noch die Küche neu eingerichtet worden. Doch dann kam das Wasser.

"Vier Meter hoch stand es auf dem Platz", sagt Vereinsvorsitzender Uwe Hampl, "und einen halben Meter in der oberen Etage des Hauses." Toilettenanlagen waren überflutet, was im Keller war, ist verdorben: Bringehölzer, Hetzzeug, Schutzanzüge - unverzichtbare Dinge im Hundesport. Und das Vereinszimmer, auf das die Mitglieder immer so stolz gewesen sind, gleicht einem Rohbau. Nur eine Ecke des Raumes zeigt noch die alte, sorgsam ausgeführte Tischlerarbeit aus dem Jahr 1956. "Vielleicht können wir die ja erhalten", hofft Hampl. Und vielleicht kann Schimmel und Fäulnis auch von den Bänken und Tischen geschliffen werden.

Herbstprüfung oder nicht? Diese Frage stand angesichts des Schreckens schon im Raum. "Doch es muss ja weitergehen", sagt Hampl. Und so haben die 22 Vereinsmitglieder, obgleich einige von ihnen selbst von der Flut betroffen sind, mit Hilfe von Stadtverwaltung, Feuerwehr und den Ehepartnern schweren Herzens zwei große Container beladen, mehrere Lastwagen mit Schutt, haben desinfiziert, aufgeräumt. Und einen zweiflammigen Propangaskocher in den Raum gestellt. Und ein Zelt auf die Wiese. "Das Schlimmste", sagt Hampl, "wir haben noch keinen Strom. Aber da geht es uns wie den Raguhner Schützen auch."

So musste improvisiert werden, was niemanden störte. Auch nicht die Vereine aus Altjeßnitz, Pouch und Dessau-Süd, die zusammen mit den Raguhnern ihre Schäferhunde zunächst der Unbefangenheitsprobe und dann den Disziplinen Fährtenarbeit, Unterordnung und Schutzdienst unterzogen.

Ein kleiner Lichtblick auch, dass der Raguhner Hundesportverein 600 Euro vom Schutz- und Gebrauchshundesportverband bekam. Der Angelverein aus Aschaffenburg spendete 250 Euro, und auch am Sonnabend wurde Geld gebracht: Der Hundeverein Radegast und der aus Holzweißig brachten insgesamt 255 Euro vorbei. "Bis Jahresende", sagt Hampl zuversichtlich, "wollen wir aus dem Gröbsten heraus sein."