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Neue Satzung geplant Höhere Gebühren für Musikschulen des Landkreises Anhalt-Bitterfeld sorgen für Zündstoff im Ausschuss

Die Musikschulen des Landkreises sollen eine neue Satzung bekommen. Inklusive neuer Gebühren - was im Kulturausschuss für Zündstoff sorgt.

Von Andrea DIttmar 25.05.2021, 11:28
Nach intensiven Proben zeigten die Musikschüler bei Konzerten wie jenem zum Jubiläum 60 Jahre Musikschule „Gottfried Kirchhoff“ ihr Können.
Nach intensiven Proben zeigten die Musikschüler bei Konzerten wie jenem zum Jubiläum 60 Jahre Musikschule „Gottfried Kirchhoff“ ihr Können. (Foto: André Kehrer)

Bitterfeld/Köthen - Die Kosten für Unterricht an den Musikschulen des Kreises sollen steigen. Das geht aus einem Beschlussvorschlag hervor, den das Kulturamt in den Kreistag einbringen will und der bereits im Kultur- und Tourismusausschuss teils hitzig beraten und schließlich mit knapper Mehrheit bestätigt wurde.

Auslöser des Umbaus der aktuellen Satzung von 2015 war, so Kulturamtsleiter Uwe Holz, unter anderem der Fernunterricht. „Dieser war bisher nicht in die Satzung integriert, dadurch gab es bei Eltern und Lehrenden Unsicherheit“, erklärte Holz den Ausschussmitgliedern. Auch hatten sich die Eltern eine einfachere Übersicht über die Kosten gewünscht. Gleichzeitig haben sich das Kulturamt und die Leiter der Musikschulen auf ein neues Gebührenverzeichnis geeinigt, das in Kraft tritt, wenn der Finanzausschuss und der Kreistag zustimmen sollten.

Die Debatte über die neuen Preise wurde im Ausschuss schnell hitzig

„Wir haben an einigen Stellschrauben gedreht, wo wir die Preise anheben konnten“, erklärte der Kulturamtsleiter. Die achtstündigen Musikkurse, die oft von Erwachsenen und Senioren belegt werden, gehören dazu. Hier wurden die Kosten für acht Stunden à 45 Minuten von 120 auf 170 Euro erhöht. Auch der Beitrag für die Musikalische Früherziehung wurde um 35 Euro angehoben und soll künftig bei 180 Euro liegen. Zudem soll es zwei Tarifgruppen geben: bis einschließlich 18 Jahre und ab 19 Jahren. Ausnahmen für ältere Schüler seien möglich.

Musikschulgebühren
Musikschulgebühren
(Grafik: MZ/Büttner)

Die Debatte über die neuen Preise wurde im Ausschuss schnell hitzig. „Gerade bei den Jüngsten soll an dieser Stelle kräftig erhöht werden“, kritisierte Georg Heeg (CDU). Eltern könnten ihre Verträge kündigen, da die Erhöhung 25 Prozent betrage. Ähnliches kam von Christina Buchheim (Die Linke): Sie bemängelte, dass es bereits jetzt sehr teuer sei, die musikalische Bildung zu ermöglichen.

Allerdings wurde etwa der Einzelunterricht nicht erhöht - stattdessen die Kurse

Auch seien die Wartelisten bei manchen Instrumenten lang. „Musikschulen sollten für alle zugänglich sein“ - auch für Kinder aus ökonomisch schwachen Familien, die nur in geringem Maße Bildungsgutscheine erhalten können. Auch Karsten Todte (SPD) bat den Kulturamtsleiter um weitere Ausführungen zu den Erhöhungen, das fehlte ihm in der Vorlage. „Da brauchen wir mehr Hintergrund“, so Todte.

„Jede Erhöhung ist ein Kritikpunkt“, sagte Uwe Holz. Allerdings wurde etwa der Einzelunterricht nicht erhöht - stattdessen die Kurse, die von Senioren und Erwachsenen besucht werden. Dieser Musikunterricht fände außerdem am Vormittag statt, um den Unterricht der Jüngeren nicht zu beschneiden.

Holz versprach aber auch, dass bis zum Kreis- und Finanzausschuss eine leichter verständliche Gebührenübersicht vorliegen werde. Dass die erste Vorlage unübersichtlich sei, habe an der alten Gebührenordnung gelegen. (mz)