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Historie Historie: Anhaltschule

31.07.2013, 17:06

Die Planungen zum Bau der heutigen Bitterfelder Anhaltschule beginnen 1961, nur ein Jahr später ist Baubeginn. Ebenfalls 1962 erfolgt die feierliche Grundsteinlegung für das Objekt.

Zum Beginn des neuen Schuljahres am 1. September 1964 soll die Einrichtung fertig sein. An alle Eltern wird deshalb im Juni der Aufruf gestartet, ihre Verpflichtungen im Rahmen des NAW (Nationales Aufbauwerk) zu erfüllen. Einige Wochen später sind aber immer noch so viele Arbeiten notwendig, dass die Übergabe des Gebäudes zum Schuljahresbeginn 1964/65 gefährdet ist. Schließlich ist es doch geschafft: Am 29. August 1964 wird die neue Schule feierlich eingeweiht - damals heißt sie noch Oberschule Anhaltsiedlung und wird zehnklassig geführt, während sie heute Grundschule ist. Zahlreiche Gäste können aus diesem Anlass begrüßt werden, zu ihnen gehört die damalige Bitterfelder Bürgermeisterin Else Petruschka, die dieses Amt von 1959 bis 1971 innehatte.

In dem Bericht zum Jahresarbeitsplan 1964 heißt es, dass zu den besonderen Ereignissen der Bau der Schule in der Anhaltsiedlung im Werte von 2,7 Millionen Mark mit einer Kapazität von 750 Plätzen gehört. Schon seit dem 1. August waren alle der Schule zugewiesenen Lehrerinnen und Lehrer damit beschäftigt, die Klassen- und Fachräume einzurichten. Pausenlos rollten die Möbeltransporte von den anderen Bitterfelder Schulen heran. Die Schulmöbel und Lehrmittel waren bereits vor Monaten angeliefert worden und lagerten auf den Böden und in den Kellerräumen fast aller Bitterfelder Schulen.

Mit folgendem Personal nimmt die Einrichtung ihren Schuldienst auf: Direktor und Stellvertreter, 17 Lehrer für die Unterstufe, 13 Fachlehrer für die Oberstufe zuzüglich Direktor und Stellvertreter, je zwei Frauen und Männer ohne pädagogische Ausbildung. Als Erzieherinnen des angeschlossenen Hortes sind neun Frauen tätig.

Die Klassenstärke variiert von nur 24 Schülern in der Klasse 8a bis zu 37 (!) Schülern in den Klassen 7a und 7b. Durchschnittlich lernen 30 Kinder in einer Klasse. Im ersten Schuljahr besuchen insgesamt 750 Schüler die Einrichtung, davon 372 Jungen und 378 Mädchen. Am 19. September 1965 erfolgt die Namensgebung in Oberschule „Otto Grotewohl“ nach dem Politiker, der von 1949 bis zu seinem Tod am 21. September 1964 Ministerpräsident der DDR war. Seine Witwe nimmt an der Namensgebung teil.

(Quellen: Stadtarchiv und Chronik der Anhaltschule)