Tradition trifft Feierfreude Himmelfahrt im Altkreis Bitterfeld mit Herz und Heimatgefühl
Ob am See, beim Sport oder im Verein – der Feiertag lockte mit vielfältigen Angeboten und heiterer Stimmung nach draußen.

Plodda/MZ. - Von früh am Morgen bis in den späten Nachmittag ist es im Altkreis Bitterfeld am Himmelfahrtstag lebhaft zugegangen. Männergruppen, Frauengruppen und ganze Familien haben den Feiertag genutzt, um gemeinsam Zeit im Freien zu verbringen – zu Fuß, auf Fahrrädern, in Oldtimern oder auf Kremserwagen. Auf den Straßen begegneten einem Bauarbeiterkostüme, NVA-Uniformen, Wikingerkostüme und so manche kreative Verkleidung. Dazu der Duft von Grillwürstchen, das Blasen der Schalmeien und das Klirren der Gläser – ein stimmungsvolles Stelldichein, das für Geselligkeit und gute Laune sorgte.

Armdrücken lockt an
Im Kultlokal „Sporti’s“ im Sandersdorfer Sportzentrum haben sich zahlreiche Gäste eingefunden. Zwischen Bierstand und Grill bot sich Gelegenheit für kleine Wettkämpfe. Besonders das Armdrücken hat viele Besucher angelockt. Männer haben sich im freundschaftlichen Duell gemessen, während Kinder auf der Hüpfburg tobten. Auch das Wettnageln fand großen Anklang – ein rustikales Kräftemessen in geselliger Runde.

Traditionell zünftig fiel der Feiertag an der Schachtbaude „Pannenkoek“ in Schlaitz aus. In herrlicher Lage direkt am Muldestausee wurde gegrillt, Erbsensuppe aus der Gulaschkanone ausgeschenkt und gemeinsam gefeiert. Auf den Bänken mit Blick ins Grüne ließen sich Besucher die Haxe schmecken oder stärkten sich mit einer XXL-Bratwurst. Für Yvonne Willemsen, die mit ihrem Team hinter dem Angebot steht, gehört dieser Tag fest zum Jahreslauf. „Es ist jedes Jahr ein schönes Bild: Menschen, die miteinander reden, lachen und das Wetter genießen. Und wie immer waren auch viele Oldtimer da – das gehört bei uns einfach dazu.“ Auch die Schalmeienkapelle Plodda hatte wieder auf ihr Vereinsgelände eingeladen. Musik lag in der Luft, als die Besucher das Areal an der Alten Mühlstraße betraten. Zwar konnte Vereinschef Werner Glowa in diesem Jahr nicht persönlich dabei sein, doch seine Tochter Sabine übernahm gemeinsam mit Philipp Jirschik und Silva Gast die Organisation. Die Mischung aus traditionellen Märschen und modernen Stücken kam gut an. „Uns freut besonders, dass viele Gäste nicht nur zuhören, sondern auch stehen bleiben, mitschunkeln oder sich erkundigen“, so Sabine Glowa. „Das zeigt, wie sehr unsere Musik hier dazugehört.“

Wer dem Wasser treu bleiben wollte, ohne ins Boot zu steigen, war beim Kanuclub Jeßnitz gut aufgehoben. Ab 10 Uhr öffnete das Vereinsgelände in der Muldensteiner Straße seine Tore. Zwar blieben die Boote diesmal an Land, doch dafür gab es ein kulinarisches Highlight: ein eigens zubereitetes Schwarzbiergulasch. Vereinschef Frank Stiehler war mit dem Ergebnis zufrieden. „Das war ein Experiment, aber es hat funktioniert. Es war als Erstes weg – das spricht für sich.“ Daneben standen Würstchen, Steaks und kalte Getränke bereit. Der Tag verlief ruhig, aber mit vielen Begegnungen. Ob in Sandersdorf, Schlaitz, Plodda oder Jeßnitz – überall stand der Himmelfahrtstag im Zeichen von Gemeinschaft, Musik und Gastfreundschaft.
Traditionen pflegen
Bei bestem Wetter kamen die Menschen zusammen, um Traditionen zu pflegen, Neues zu probieren und beisammen zu sein. Der Feiertag zeigte einmal mehr, wie vielfältig, lebendig und ortsverbunden die Region ist. Am Rande wurde auch andernorts gefeiert. In Greppin hatten die Longhorns zur rustikalen Festmeile eingeladen, im Gut Mößlitz wurden Kaffee und Kuchen im Grünen gereicht.