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Helfer im Bauermeister-Park

Von Christine Krüger 09.10.2005, 16:58

Roitzsch/MZ. - Der Heimatverein Roitzsch hatte mit Hilfe der Feuerwehr zum Arbeitseinsatz im Park aufgerufen. "Weil der Park das wert ist", begründet Roswitha Richter das Engagement der Bürger an ihrem freien Sonnabend. Uralte und dazu wertvolle Bäume schmücken das Areal am Bad. Abgestorbene Äste liegen auf dem Boden, Büsche haben sich in den vergangenen Jahren breit gemacht, Sichtachsen

sind längst nicht mehr zu erkennen. Der Heimatverein Roitzsch, der sich im vergangenen Jahr gegründet hat, hat sich neben anderen Aktivitäten vor allem den Park als Projekt gewählt. So fand jetzt bereits der zweite Einsatz statt.

Prima findet es Barbara Mosch, die so viel über den Park erzählen kann wie wahrscheinlich sonst keiner, dass auch einige Jugendliche und Kinder am Sonnabendmorgen den Weg in den Park gefunden haben. "Der ganze Müll - das gehört doch nicht in die Natur", meint Toni Klepzig und schleppt Äste zu einem kleinen Transporter, den die Leute vom Bauhof beladen.

Zu einem Schmuckstück soll der Park wieder werden. Sichtachsen sollen freigelegt, Bäume ausgeästet, Büsche zurück geschnitten werden. "Die Feuerwehr hat uns da mächtig unterstützt, auch andere Vereine helfen, wenn sie können. Und Monika Karge, Expertin auf diesem Gebiet, hat vorher die Bäume gekennzeichnet, an denen wir was machen müssen. Wir können ja nicht wild um uns sägen", meint Barbara Mosch und lacht.

Der Bauermeisterpark, berichtet sie, ist mit einer Mauer umgeben gewesen. Erst 1938 ist er für die Einwohner von Roitzsch geöffnet worden. "Abends, 21 Uhr, wurden die beiden Tore wieder zugeschlossen", erklärt sie. "Ein Teehäuschen stand hier drin und eine Gärtnerei, die nur für den Park zuständig war, gab es auch. Die hatte sogar eine Seidenspinnerei." Bis vor der Wende, blickt sie zurück, hat die Gärtnerei noch existiert. "Dann ist hier alles verwildert. Man muss schon ganz schön arbeiten, um wieder Grund rein zu bringen."

Jetzt will der Verein zudem versuchen, über ein Projekt mit der Arge Leute aus Roitzsch für die Pflege zu gewinnen. "Wir sind im Gespräch mit der Arge", sagt Giesela Mölau, "und hoffen, dass es so gelingt, den Park über eine ganze Vegetationsperiode kontinuierlich pflegen und gestalten zu können."