1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Bitterfeld-Wolfen
  6. >
  7. Hans Hartz im Gespräch: Hans Hartz im Gespräch: Künstler erzählt in Songs Geschichten

Hans Hartz im Gespräch Hans Hartz im Gespräch: Künstler erzählt in Songs Geschichten

04.04.2002, 15:15

Gräfenhainichen/MZ. - Ihr Markenzeichen ist ja die rauhe Stimme. Welche besondere Pflege lassen Sie ihr zukommen?

Hartz: Na ja, so einfach ist das nicht. Eigentlich braucht sie regelmäßig Ruhe. Viel Ruhe.

Vor allem der Titel "Sail away" wurde zu einem Riesenhit, den fast jeder kennt. Wurde der Erfolg mit der Zeit nicht auch zu einer künstlerischen Bürde?

Hartz: Eine Last waren schon "Die weißen Tauben sind müde". Und das von Anfang an. Dabei fällt die unterschiedliche Bewertung in Ost und West auf. Zunächst war das Lied gar nicht als Friedenshit gedacht, zu dem es jetzt absolut geworden ist. Und es ist ja auch ganz furchtbar, was da zwischen Ariel Sharon und Yasser Arafat abgeht. Ähnlich beim Song "Sail away". Für die Ossis stand nie die banale Wirkung einer Bierwerbung dahinter, sondern er hatte die Bedeutung einer Freiheitshymne. Das ist schon irgendwie ein Riesenschritt nach vorn.

Haben Sie im Rahmen der bis zum 14. April währenden Tournee Gelegenheit, die Regionen näher zu erkunden? Immerhin würde sich ein Abstecher zu den Sehenswürdigkeiten des Dessau-Wörlitzer Gartenreichs lohnen.

Hartz: Zurzeit probe ich noch mit der Band "Flashback" in Berlin. Am Tag vorm Auftritt in Vockerode sind wir in Seehausen. Aber wenn die Zeit da ist, schaue ich mir mit Sicherheit auch die Gegend an.

Welche Rolle spielen Sie demnächst vom 22. Juni bis zum 31. August bei den Störtebeker-Festspielen in Ralswiek auf Rügen?

Hartz: Ich übernehme quasi den Part, den Wolfgang Lippert in der Figur des Bänkelsängers hatte. Doch ich will völlig anders herangehen, mich nicht so zum Kasper machen. Ich führe auf dieser wahnsinnig großen Bühne als jemand von Akt zu Akt, der etwas zu erzählen hat.