1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Bitterfeld-Wolfen
  6. >
  7. Goitzsche-Flutung: Goitzsche-Flutung: Hechte noch etwas schmal

Goitzsche-Flutung Goitzsche-Flutung: Hechte noch etwas schmal

06.12.2001, 19:25

Pouch/MZ. - Der Goitzsche-See mit seinen Tagebaurestlöchern Mühlbeck, Niemegk und Döbern beginnt zu leben. Das ist eine der Botschaften, die am Donnerstag Experten des Umweltforschungszentrums Leipzig GmbH (UFZ), der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbauverwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) und des Instituts für Binnenfischerei bei der Präsentation von Zwischenergebnissen wissenschaftlicher Untersuchungen in Pouch vermittelten.

Wie Professor Walter Geller, Leiter der UFZ-Sektion Gewässerforschung, der MZ sagte, sei die schnelle Neutralisierung des Sees eigentlich nicht erwartet worden. Er führte das unter anderem auf den hohen Kalkeintrag zurück, der mit Erosionsvorgängen während des Aufwachsens des Sees verbunden war. Dadurch sei die Wasserqualität des anfangs sauren Sees mehr und mehr neutralisiert worden. Noch gebe es zwar Unterschiede zwischen den drei Restlöchern - abhängig von der Abfolge der Flutung -, doch im Grunde sei der Goitzsche-See zum jetzigen Zeitpunkt chemisch und biologisch in einem guten Gleichgewicht.

Wohl am eindrucksvollsten zeigte sich das für den Beobachter der Präsentation an den Ausführungen von Joris Spindler vom Institut für Binnenfischerei. Er stellte unter anderem die Ergebnisse einer Befischung verschiedener Bereiche mit Netzen und Elektrofischerei vor, die Ende September vorgenommen wurde. Knapp ein Zentner Fisch ging den Forschern dabei ins Netz. Darunter waren Plötze, Blei, Barsch, sechs kleine Zander und vier kleine Hechte. Insgesamt seien 13 Arten gezählt worden, so Spindler. Auch der Zustand der Fische sei zufrieden stellend gewesen, lediglich die Hechte seien noch "etwas schmal auf den Rippen", berichtete er salopp. Was den Bruttoenergiewert des Gewässers angeht, so sei der sogar höher als in manchem Natursee Norddeutschlands. Spindler zufolge sei schon jetzt zu überlegen, wie der Goitzsche-See für eine fischwirtschaftliche Nutzung durch einen Fischereibetrieb vorbereitet werden könne. Dazu sollten Kleinmaränen ausgesetzt werden, die später auch von Aal und Großmaräne ergänzt werden könnten.

Wie Geller der MZ sagte, sei in der wissenschaftlichen Begleitung der Goitzsche-Flutung erst eine Zwischenstation erreicht. Viele Fragen - Wasserqualität oder Schadstoffeintrag - seien noch nicht endgültig beurteilbar. Die Goitzsche sei ein ideales Studienobjekt.