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Gestaltung des Nordparks Gestaltung des Nordparks: Wie sieht das Wolfen der Zukunft aus?

Von Christine Färber 08.05.2018, 08:09
Jürgen Keil informiert sich über das Schülerprojekt zur Freiflächengestaltung am „Kursana“.
Jürgen Keil informiert sich über das Schülerprojekt zur Freiflächengestaltung am „Kursana“. Thomas Ruttke

Wolfen - Denkt man gerade nicht dran, dass man im Nordpark steht, wähnt man sich sonstwo. Nur nicht in Wolfen-Nord. Mag sein, dass das an dem vielen frischen und gepflegten Grün liegt, das den Park ausmacht. Oder die Mini-Spielplätze, die das Filmband bietet. Der Kletterfelsen, der in den strahlendblauen Himmel ragt. Oder was auch immer: Das Bild der Plattenbausiedlung hat sich nach Abriss und Teilrückbau vieler Wohnblocks gravierend geändert.

Trotzdem: Noch immer werden Gebäude abgerissen, Wohnungen „vom Markt genommen“. Zwei Drittel der einstigen Bewohner von Wolfen-Nord haben den Stadtteil verlassen. Doch längst ist es nicht so, dass es alle hier wegzieht. Was also kommt noch auf die Bewohner, die sich für diese Siedlung entschieden haben, zu?

Städtebau: Große Projekte für Bitterfeld und Wolfen

Der bundesweite Tag der Städtebauförderung am Wochenende war Anlass, einen Ausblick zu geben. Beim Thema Stadtumbau, für den die Kommune für die nächsten fünf Jahre rund 8,7 Millionen Fördermittel von EU, Bund und Land bekommen wird, stehen zwei große Projekte in Bitterfeld und zwei in Wolfen - unter anderem der Nordpark - im Mittelpunkt.

Und weit über drei Millionen Euro fließen an Wohnungsunternehmen und private Investoren für den Rückbau, die Modernisierung und den Umbau von Wohngebäuden in der Stadt, insbesondere in Wolfen-Nord. Für alle Beteiligten sind die Herausforderungen hier keineswegs kleiner geworden: Wohnungsbestand und Infrastruktur müssen an die sich wandelnden Gegebenheiten angepasst, die restlichen Wohnungen neuen Anforderungen und Wünschen angeglichen werden.

Neues Wohnung: Die Zukunft der Stadt

Auch die Idee zu neuen Wohnformen wie die der „Herzensgemeinschaft“ etabliert sich allmählich. Und der Verein Energieavantgarde Anhalt macht sich im Projekt „Die re-produktive Stadt“ Gedanken über eine andere Sicht auf Vorhandenes, auf die weitere Nutzung der zum Abriss gedachten Blöcke. Gedanken um sein Wohngebiet macht sich auch Jürgen Keil, der seit 1991 in Wolfen-Nord wohnt und sich sein Leben gar nicht anderswo vorstellen kann.

Keil ist einer, der nichts von dem vergisst, was für die Leute hier versprochen wurde. Wann auch immer. So warte er seit Jahren auf die Gestaltung der Fläche zwischen altem Wochenmarkt, Ärztehaus und Straße der Chemiearbeiter, sagt er. Die Diskussion über diese Fläche werde demnächst eröffnet, verlautet aus dem Rathaus.

Schüler gestalten Wolfen mit

Zum modernen Wohnen gehört freilich auch Freizeitgestaltung. Im Nordpark zum Beispiel. Der rückt wie die Grüne Lunge in Bitterfeld jetzt ins Bewusstsein der Stadtentwickler. Stefan Hermann, zuständiger Geschäftsbereichsleiter, sagt: „Wir wollen den Park mit dem Filmband weiterentwickeln, allerdings mit einem Besatz an weniger pflegeintensiven Pflanzen.“ Für ihn ist der sage und schreibe einen Kilometer lange und bis zu 300 Meter breite Park mit dem Filmband „der größte Spielplatz Deutschlands“, quasi eine Besonderheit.

In die Gestaltung des Stadtteils und des Parks übrigens werden immer auch junge Leute einbezogen. Den ersten Preis im Wettbewerb „Wir gestalten Freiräume“, der jetzt aufgelöst wurde, hat die Klasse 9a der Sekundarschule I Wolfen-Nord für ihre Idee, wie man die Brache hinter dem Pflegeheim „Kursana“ aufpeppen könnte, bekommen. Auch über den Sportplatz der Schule, den sie nicht nutzen können, haben sie sich Gedanken gemacht.

(mz)