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Frustrierte Mieter am Leineufer Frustrierte Mieter am Leineufer: Wegen Störung - Seit einer Woche kein Fernsehen

Von Stefan Schröter 02.02.2018, 06:00
Am Leineufer 18 gucken die Bewohner derzeit in die Röhre – Fernsehen funktioniert nicht.
Am Leineufer 18 gucken die Bewohner derzeit in die Röhre – Fernsehen funktioniert nicht. André Kehrer

Bitterfeld - Der Frust ist groß in Bitterfeld Am Leineufer 18. Denn dort funktioniert seit einer Woche der Fernsehempfang nicht mehr. Das komplette Haus ist von einer TV-Störung betroffen. „Das ist eine Schweinerei, alle schimpfen in unserem Haus“, ärgert sich die Bewohnerin Gudrun Handke am MZ-Lesertelefon.

Sie hat deshalb bereits unter anderem die Übertragung des Semperopernballs aus Dresden verpasst, an Live-Fußballspiele ist in dem Haus derzeit auch nicht zu denken. Zwölf Mietparteien sind nach Angaben der Bewohnerin von der Störung betroffen.

Kein Fernsehen: Problem ist der Wohnungsgesellschaft bekannt

Die Neue Bitterfelder Wohnungs- und Baugesellschaft mbH (Neubi) kennt als Vermieter das Problem. Geschäftsführerin Birgit Wielonek sagt aber, dass ihre Gesellschaft rechtlich außen vor ist.

Denn die Mieter haben Verträge mit der Regionalservice Kabelfernsehen GmbH (Reka) aus Sachsen abgeschlossen. Dennoch ist auch die Neubi am Wohl ihrer Mieter interessiert und ruft derzeit immer wieder bei Reka in Kamenz an.

Mehrere Störungsmeldungen aus dem Haus am Leineufer 18 in Bitterfeld

„Wir bitten die Firma mit Nachdruck darum, den Mietern unverzüglich zu helfen“, erklärt Birgit Wielonek. „Aber ansonsten können wir nicht viel tun.“

Die Firma Reka kennt die TV-Störung in Bitterfeld. „Unsere Chefetage weiß auch Bescheid“, sagt eine Mitarbeiterin am Telefon auf MZ-Nachfrage. Sie sieht in ihrem Computer, dass vor einer Woche mehrere Störungsmeldungen aus dem Haus bei der Kamenzer Firma eingetroffen sind.

Ursache des Problems nicht bekannt

Daraufhin hat Reka Techniker beauftragt, sich der Sache anzunehmen. Allerdings sieht die Firmenmitarbeiterin offenbar nicht den Bearbeitungsstand des Auftrags. „Die Techniker drucken sich das aus.“

Daher konnte sie am Donnerstag weder erklären, wann ein Techniker vorbeikommt und die Störung behebt, noch die Ursache des Problems. Sie bedauerte aber die Unannehmlichkeiten für die Reka-Kunden in Bitterfeld.

Kein TV-Empfang: Probleme tauchen am Leineufer nur in Haus 18 auf

Die Störung betrifft offenbar nur die Hausnummer 18 am Leineufer. Der Neubi sind aus den anderen Häusern, die zwischen der Leine und der Goitzsche stehen, keine weiteren Probleme bekannt.

Geschäftsführerin Wielonek kennt auch aus der Vergangenheit keine Probleme mit dem Partner der Neubi. Vielmehr sei Reka die einzige Firma gewesen, die sich vor Jahren beim Bau des Wohngebiets bereiterklärt hat, dort Fernsehkabel zu verlegen.

Bundesnetzagentur rät einen Blick in den Vertrag

Alle anderen wie die Telekom oder Primacom hätten damals abgewunken. Das nützt den Bewohnern in dem Haus Am Leineufer 18 derzeit aber wenig.

Die Bundesnetzagentur rät im konkreten Fall den Mietern, einen Blick in den Vertrag mit Reka sowie die Allgemeinen Geschäftsbedingungen zu werfen. Dort müssten sich die Bedingungen für die Entstörung von Fernsehanschlüssen bei Reka finden.

Bundesnetzagentur kann den Schaden nicht selbst regulieren

Der Regulierung durch die Bundesnetzagentur unterliegt der Kamenzer Betrieb jedenfalls nicht. Das gilt nach Angaben einer Sprecherin nur für Netzbetreiber mit einer beträchtlichen Marktmacht.

Nur in diesem Fall könnten Kunden das unverzügliche Beheben von Störungen verlangen, auch nachts sowie an Sonn- und Feiertagen. Das ist bei Reka allerdings nicht der Fall: „Telekommunikationsrechtliche Eingriffsbefugnisse sind nicht gegeben“, resümiert die Sprecherin der Netzagentur. (mz)