Frühjahrsputz findet breites Echo

Thurland/Cösitz/Löberitz/MZ. - Er ist einer von rund 50 Leuten der 400-Seelen-Gemeinde, die in Thurland am Samstagvormittag im Einsatz waren, um den Ort zu verschönern. Holger Kaltofen, der mit einer großen Astschere dabei ist, das Strauchwerk rund um die ehemalige Aschengrube zu beschneiden, ist auch einer von jenen, die immer dabei sind, wenn im Ort eine helfende Hand gebraucht wird.

"Wir haben im Vorfeld des Frühjahrsputzes vor allem die Vereine angesprochen, die in Thurland allesamt sehr rege sind", gibt Manfred Dreißig, der als stellvertretender Bürgermeister bis zum Amtsantritt der neu gewählten Bürgermeisterin Dagmar Peschek am 1. Mai die Geschicke des Ortes in seiner Hand hat, die Überlegungen des Gemeinderates wieder. Und er bestätigt auch, dass es seit der Wende einen solchen Einsatz nicht mehr gegeben hat.

Doch ohne die Radlader, Transporter und Trecker, die Privatunternehmen wie der Lebensmittelhandel Halamunda, der Thurländer Hähnchengrill, das Bauunternehmen Peschek, die Hammerschmidt Ich-AG und ein Hinsdorfer Landwirtschaftsbetrieb kostenlos zur Verfügung stellten, wäre das Ergebnis nicht so überzeugend ausgefallen. Denn es wurden nicht nur zwei alte Buswartehallen komplett abgerissen, sondern auch mehrere Sand- und Schuttgruben beräumt, die schon völlig zugewuchert waren. "Die Älteren haben rund um Gemeindeamt, Dorfteich und Feuerwehrgebäude für Ordnung gesorgt", zählt Dreißig weiter auf und setzt hinzu, dass anderenorts, auch im Ortsteil Klein-Leipzig, Sträucher zurückgeschnitten, Wege in Ordnung gebracht und Pflaster ausgebessert wurde.

Im ausgedehnten Parkgelände von Cösitz - rund 25 Hektar - ging es zum Frühjahrsputz am Samstagvormittag etwas beschaulicher zu. Das hing wohl auch damit zusammen, dass hier vom Parkverein, der rund 30 Mitglieder zählt, und von den ehemaligen ABM-Leuten schon gute Vorarbeit geleistet worden war. Manfred Haven und zwei seiner ehemaligen Mitstreiter, die über eine Arbeitsamtsmaßnahme rund dreieinhalb Jahre im Park tätig waren, helfen beim Beladen eines Kleintransporters. "Wir haben das ganze Unterholz schon im Herbst herausgeschnitten", sagt er. "Noch bevor die Maßnahme ausgelaufen ist", setzt er hinzu. Es sei aber zu nass gewesen, um es abzufahren. Deshalb habe man dem Parkverein, über den die Maßnahme lief, versprochen, beim Beräumen kostenlos zu helfen. "In über drei Jahren ist uns der Park regelrecht ans Herz gewachsen", sagt Haven etwas wehmütig.

Vereinsvorsitzender Jürgen Lang, der den Kleintransporter von Reisighaufen zu Reisighaufen fährt, bestätigt die gute Arbeit der vier Leute. Und Bürgermeister Herbert Hartung setzt hinzu, dass man gerade dabei sei, wieder Leute über das Arbeitsamt zu bekommen. Denn ohne sie sei die Arbeit im Park nicht zu schaffen.

Auch rund um die Kirche von Löberitz, aber auch darinnen, wird geharkt, Unkraut beseitigt, geputzt, werden Sträucher verschnitten. Schließlich soll zum Osterfest alles schmuck sein. Und dafür sorgten nicht nur die Mitglieder der Kirchengemeinde.