Früherer Gutspark in Reuden Früherer Gutspark in Reuden: Neue Gedenktafel für Adolf Lange
Reuden/MZ - Seit 1970 ist der Gedenkstein im früheren Gutspark Reuden ohne die einst angebrachte Tafel. Diese erinnerte an den Commerzienrat Adolf Lange. Er war auch Namensgeber für das Neubaugebiet „Lange Feld“ in Reuden. Nach 44 Jahren bringt der Kultur-und Heimatverein Wolfen nun an dem Stein eine neue Tafel an. Zum Volkswandertag am Samstag, 11. Oktober, wird sie eingeweiht.
Die 18. Auflage des Wandertags hat Parallelen zur Premiere 1996. „Auch damals ging die Tour nach Reuden“, erinnert sich die Vereinsvorsitzende Claudia Simon. Anlass war die Einweihung des Fuhnetalweges. An diesem Samstag nun treffen sich Wanderfreudige und Radwanderer um 10 Uhr am Kletterfelsen in Wolfen-Nord auf dem Filmband, dessen 24 Bilder die Organisatoren in den Mittelpunkt der Tour stellen. Die Wanderung führt zunächst in den Reudener Busch. „Nach einer halben Stunde werden wir am Gedenkstein im ehemaligen Gutspark ankommen“, so Simon, die die Strecke abgelaufen ist.
Wohlstand durch Zuckerrüben
Adolf Lange hatte 1886 das Rittergut gekauft. Durch den Anbau von Zuckerrüben in der Reudener Flur verhalf er den Einwohnern zu Wohlstand. Sein Neffe Conrad ließ darum später den Stein mit der Inschrifttafel „Adolf Lange - Er erweckte Reuden zu neuem Leben“ aufstellen. Zu jener Zeit allerdings sei das Gelände noch eine Parkanlage mit Bänken gewesen. Bei dem Stein handelt es sich laut Simon um einen rötlich-grauen Findling. Acht Pferde seien damals nötig gewesen, um ihn vom Fundort herbeizuschaffen, der rund 1 500 Meter südwestlich des heutigen Tiergehege-Geländes lag. „Dieser nordische saale-eiszeitliche Rapakiwi-Granit ist zugleich ein Naturdenkmal“, betont die Vereinschefin.
Die 1970 abhanden gekommene Gedenktafel wird am Samstag durch eine neue ersetzt. „Die von der Bitterfelder Firma Volker Krause gestaltete Platte sieht aus wie Metall, ist aber keines“, so Simon. So wolle man Metalldiebe abhalten. Sie trage die Original-Inschrift - ergänzt durch die Jahreszahl 1886.
Verbindung zum Rittergut
Nach dieser Feierlichkeit geht die Tour weiter zum Tiergehege, wo der DRK-Ortsverein Wolfen für Stärkung sorgt. Weiter durch den Ort führt die Strecke am Rittergut vorbei. „So stellen wir die Verbindung vom Gedenkstein zum Gut her“, erklärt Simon. Die Gaststätte „Eisperle“ auf dem Filmband ist schließlich nach fünf Kilometern Wanderung und 17 Kilometern Radwanderung das Ziel. Auf dem Weg begegnen die Teilnehmer Gebäuden mit besonderen Geschichten. Die Radwanderer können sogar eine Straußenfarm bestaunen. Mit musikalischen Klängen soll der Spielmannzug Wolfen am Ziel die Ausflügler begrüßen. „Natürlich ist für das leibliche Wohl gesorgt sowie für Freibier oder Freibrause“, versichert Simon.