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Freiwilliges Soziales Jahr Freiwilliges Soziales Jahr: 18-jähriger Zörbiger macht sein Hobby Basketball zum Beruf

Von Andrea Dittmar 10.11.2020, 15:08
Tarik Lorenz (Mitte) trainiert während seines FSJ die Nachwuchs-Basketballer beim SV Zörbig.
Tarik Lorenz (Mitte) trainiert während seines FSJ die Nachwuchs-Basketballer beim SV Zörbig. André Kehrer

Zörbig - Abitur – und dann? Während sich viele junge Menschen auf Studium oder Ausbildung freuen, hat der 18-jährige Tarik Lorenz gerade sein Hobby zum Beruf auf Kurzzeit gemacht. Er absolviert ein Freiwilliges Soziales Jahr bei der Sportjugend Sachsen-Anhalt, seine Einsatzstelle ist die Basketballabteilung des SV Zörbig.

Praktischerweise auch sein Heimverein, in dem er seit sieben Jahren spielt. „Ich wusste nicht, was ich nach dem Abi machen kann, und wollte lieber noch in meiner Heimat bleiben“, erzählt der Zörbiger. Mit dem Freiwilligen Sozialen Jahr könne er seinem Verein helfen und „ein bisschen was zurückgeben“.

Nun beaufsichtigt er den Nachwuchs beim Basketballtraining. „Es macht Spaß, mein Wissen weiterzugeben und zu sehen, wie die Kinder Fortschritte machen“, schwärmt er von seinen Aufgaben. Er wurde gleich super aufgenommen beim Training, die Kinder hören auf ihn.

Während des Freiwilligendienstes erwirbt Lorenz die Jugendleitercard und eine Übungsleiter-Lizenz

„Natürlich gibt es auch mal Situationen, wo ich durchgreifen muss, aber die Kinder hören.“ Außerdem betreut er die Zörbiger Jugendbasketballer, die in einer Kooperation der Anhalt-Ballers sind. Darin haben sich der SV Zörbig mit den BSW Sixers aus Sandersdorf und den BC Anhalt-Dessau zusammengetan in diesem Jahr, um eine Kooperation zu starten und ein gemeinsames Jugend-Leistungsteam aufzubauen. Wettkampfluft auf hohem Niveau kann Tarik Lorenz bei den BSW Sixers auch noch schnuppern.

Während des Freiwilligendienstes erwirbt Lorenz außerdem die Jugendleitercard und eine Übungsleiter-Lizenz. Damit darf er – auch perspektivisch – eigenständig Mannschaften betreuen. „Manchmal habe ich auch zu Hause schon Ideen für das Training. Es erfordert Kreativität“, sagt der 1,94 Meter große Sportler, dessen Lieblingsmannschaft die Chicago Bulls sind. Das kam vor allem durch Michael Jordan.

Tarik Lorenz will das Training mit Hilfe von kurze Videos fortsetzen

Eine positive Zugabe sind die Arbeitszeiten. Anders als noch in der Schule müsse er nun nicht jeden Tag um sechs Uhr morgens raus, dafür gibt es aber Einsätze am Wochenende. Unter anderem, weil Lorenz als Schiedsrichter Spiele betreut. Den Schein dafür hat er vor vier Jahren gemacht. Nun ist er als Kampfrichter regelmäßig unterwegs und pfeift Spiele. „Da muss ich mich auch gegen Ältere durchsetzen. So lernt man, gute und schnelle Entscheidungen zu treffen und dazu dann auch zu stehen“, erklärt er.

Während der neuen Corona-Einschränkungen, von denen auch das Breitensport-Training betroffen ist, wird der FSJler nun zu Hause kurze Videos drehen und so versuchen, die Kinder bei der Stange zu halten. Auch die Webseite und dem Instagram-Kanal soll Lorenz am Laufen halten. „Man lernt, selbstständig zu sein. Mir wird nicht mehr so streng über die Schulter geschaut“, erklärt der 18-Jährige.

Stattdessen zählen die Ergebnisse. Eben wie auf dem Parkett. Und nach dem FSJ will Tarik Lorenz weiterhin bei einem Sportverein aktiv sein – „egal, wo mich ein Studium hin zieht.“ Die Entscheidung für das soziale Jahr würde er immer wieder so treffen. „Ich kann so gut meine Stärken und Schwächen herausfinden“, hat Tarik Lorenz festgestellt. (mz)