1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Bitterfeld-Wolfen
  6. >
  7. Forstgut Köckern: Forstgut Köckern: Hans-Martin Oettinger nimmt Abschied von einem Traum

Forstgut Köckern Forstgut Köckern: Hans-Martin Oettinger nimmt Abschied von einem Traum

Von Christine Färber 25.08.2019, 07:00
Forstmann Hans-Martin Oettinger, hinter ihm das Areal am Forstgut Köckern.
Forstmann Hans-Martin Oettinger, hinter ihm das Areal am Forstgut Köckern. André Kehrer

Köckern - Natur pur, Wasser, 100 Hektar zusammenhängender Wald und mittendrin ein Forsthof. Das ist der Traum von Hans-Martin Oettinger. Hier, am Köckerner See mit dem Forstgut, glaubte er, könnte sein Traum Wirklichkeit werden. Doch der hat sich zerschlagen. Oettinger hat das Forstgut verkauft.

Nicht zuletzt deshalb, weil die Sandersdorfer seine Pläne, einen Teil seiner Flächen für den Bau einer Solaranlage zur Verfügung zu stellen, zu wahren Proteststürmen herausgefordert haben.

Auch ein kleines Sommer-Ferienressort zu errichten, war eine Idee des Mannes aus Ulm. Dieses Projekt liegt noch in der Schublade. „Das hängt davon ab, was der spätere Eigentümer des Sees will und ob die Stadt mitmacht“, so Oettinger, der auch seine Grundstücksflächen dort verkaufen will. Vorstellen könne er sich das gut - in dieser Landschaft bei dieser Ruhe.

Hans-Martin Oettinger habe er gespürt, dass er ist mit seiner Familie nicht willkommen sei

Der Bedarf, weiß er aus seinen Erfahrungen mit der Goitzsche und dem Gröberner See, sei da. Doch das wird nicht mehr mit ihm als Privatmann passieren. Denn an den Reaktionen einiger Leute aus Köckern und Umgebung, die bis hin zu Anfeindungen gegangen seien, sagt er, habe er gespürt, dass er ist mit seiner Familie nicht willkommen sei.

Das Forstgut, das nach wie vor landwirtschaftlich genutzt wird, wieder aus der Hand zu geben, das sei eine Entscheidung gewesen, die er mit schwerem Herzen getroffen hat, wie er zugibt.

Nun will Oettinger einen Teil der Flächen an die Blausee GmbH veräußern

Die weiten Flächen, die um das Gut liegen, will er im Januar kommenden Jahres an die Blausee GmbH veräußern, die unter anderem in der Region verschiedene Wald- und See-Areale aus dem Bergbau gekauft hat, um deren Entwicklung und Bewirtschaftung zu forcieren. Hier ist Forstmann Oettinger Geschäftsführer. „Eine nachhaltige Entwicklung der Areale liegt mir am Herzen“, sagt er. „Ich bin Förster. Ich liebe diesen Beruf.“

Der Nachhaltigkeitsgedanke, der im Forst in Deutschland schon vor 300 Jahren aufgekommen und entwickelt worden sei, der liege ihm am Herzen. So besitzt er in verschiedenen Teilen Deutschlands kleinere, teils auch kahle Waldflächen, die in seiner Firma Kinderwald zusammengefasst sind. Millionen Bäume habe er schon gepflanzt, erzählt er. „Als Förster hat man nicht den Anspruch, die Ernte zu erleben. Aber unsere Kinder“, sagt Hans-Martin Oettinger. (mz)

Wald, Wasser, weite Flächen - Natur pur am Köckerner See.
Wald, Wasser, weite Flächen - Natur pur am Köckerner See.
André Kehrer