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Fischerfest Fischerfest: Forelle, Karpfen und Aal hoch im Kurs

Von Jan Baumgart 01.06.2003, 16:11

Friedersdorf/MZ. - Das Wetter, besser hätte es einfach nicht sein können. Tom Bernau, Fischer am Muldestausee, schaut zufrieden in den Himmel, dann in die Reihen der Besucher, die zu Hunderten den Weg nach Friedersdorf gefunden hatten.

Dorthin wurde am Sonnabend zum fünften Fischerfest eingeladen. "Ein wenig hat das alles hier schon Tradition", sagt Bernau, der am Stausee einen Fischereibetrieb betreibt. Jedes Jahr am Sonnabend nach Himmelfahrt stehe alles ganz im Zeichen der guten Laune und des Fisches.

Aale, Forellen, Karpfen: Allesamt stammen sie aus dem Stausee und stehen bei den Gästen hoch im Kurs. "Die Fischsuppe ist prima, frische Räucherware habe ich heute bereits zum zweiten Mal gekauft." Beate Rehberg macht aus ihrer Freude am Fest keinen Hehl. Schön sei das hier. Man könne gemütlich sitzen, obendrein spiele die Musik zünftig auf.

Maritime Weisen und Stimmungslieder hat das Jugendblasorchester aus Vockerode hauptsächlich im Programm. Vor allem die älteren Besucher sind davon angetan. Auf ganz besonders Wagemutige setzt hingegen Lutz Büchner, der in Gnetsch eine Tauchschule betreibt.

Er lud während des Festes zum Schnuppertauchen ein. Nicht etwa im nahe gelegenen Stausee, vielmehr in einem randvoll gefüllten Wasserbottich. Trockentraining auch bei der Poucher Boote GmbH, die mit einigen ihrer nagelneuen Faltboote zum Fest gekommen war.

Ein neugieriger Blick, Probesitzen und die Erkenntnis, dass dies gar nicht das schlechteste Hobby wäre. Holger Meinken ist vom Poucher Angebot angetan und glaubt, mit einem solchen Gefährt bestimmt auch auf Goitzsche oder Stausee ein paar Runden drehen zu können.

Reklame würde dafür gerade in letzter Zeit immer wieder gemacht. Warum solle er nicht selbst aktiv werden? Aktiv sind bereits Marcus und Jan am Stand von Kinderland. Sie haben ihren Spaß beim Bierkastenklettern und rätseln noch immer, wie schwer wohl der Graskarpfen sein möge, der in einem großen Behälter am Rande der Festwiese schwimmt. "Zehn oder 20 Kilo?" Die Jungen wissen es nicht - und sind damit nicht allein.

Auch das Alter des im Stausee gefangenen Tieres bleibt ein Rätsel. "Etwa zehn bis 15 Jahre", glauben Angestellte des Fischereibetriebes und machen Werbung für die Schätzung. Denn wer dabei richtig läge, könne das Tier gewinnen. Und essen? Das müsse nicht sein. Immerhin habe es in den vergangenen Jahren auch Fälle gegeben, in denen der Sieger dem Fisch die Freiheit wieder gegeben habe.

Ein solches Glück war den Aalen im anderen Spiel nicht hold. Geräuchert gingen sie als Preis für eine glückliche Hand beim Würfeln über den Tisch. Fischerfesttypisch und deshalb ein Spaß für alle Besucher. Die hatten ohnehin ihre Freude und murrten auch nicht über lange Schlangen an den Ständen.

"Qualität spricht sich herum. Und leckeren Fisch möchte doch jeder haben." Beate Rehbergs Lob geht an die Fischer, denen mit dem Fest einfach ein großer Wurf gelungen sei.