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Fischerfest am Großen Lausiger Teich Fischerfest am Großen Lausiger Teich: Brodelndes Wasser in Teich und Topf

26.10.2003, 17:31

Pretzsch/MZ/teo. - Dicht von Menschen umringt sind die Hälterbecken am Ufer. Selbst als die Karpfen, Hechte und Zander ins Wasser platschen, weichen nur wenige zurück. Das "Ah!" und "Oh!" aus der Menge signalisiert besondere Prachtexemplare. Da wirkt der Mann mit seinem kleinen grünen Gurken-Eimerchen deplatziert. "Wir wollen bloß einen kleinen Fisch für den Gartenteich, der die Algen wegfrisst", erzählt Dieter Bohne. Schon kommt sein Begleiter Erhard Berndt mit einem zappelnden Fischlein in der Hand. "Das ist doch ein Barsch", erkennt einer an den grauen Steifen. "Um Gottes Willen", ruft die Teichbesitzerin Sylvia Bohne, "der frisst mir ja meine Goldfische auf!" Letztlich nehmen die Dessauer eine kleine Rotfeder mit heim.

Doch die Masse der rund1 000 Besucher, die im Lauf des Tages aus allen Himmelsrichtungen herbei geströmt kommen, interessiert sich weiß Gott nicht für die kleinen Fische. Gut 30 Meter lang ist die Schlange vor dem Stand auf dem Camping-Park-Gelände, an dem der Fang verkauft wird. Auf einen Hecht hat es das ältere Ehepaar aus Oranienbaum abgesehen. "Wir hatten das Wasser schon auf dem Herd und dachten, da fahren wir schnell mal los", erzählt die Frau, die ungenannt bleiben will. (Weil "die Nachbarn sonst lästern, wo wir uns überall herum treiben".)

Alle Hände voll zu tun haben die Helfer beim Schlachten der von den Besuchern aus dem Hälterbecken ausgewählten Tiere. Geübt entschuppt Jürgen Preuschoff einen kapitalen Hecht. Stimmt, er ist der Schulleiter aus Kemberg. Aber, wie viele andere der rund 15 Mitstreiter, auch passionierter Angler. Und zudem langjähriger Freund vom Elbefischer Jörg Flemmig, der das zwischen Pretzsch und Bad Schmiedeberg gelegene Gewässer bewirtschaftet.

Petri-Jünger ist auch Roy Wetzer. Zum zweiten Mal hilft der Kleinkorgauer Sekundarschüler beim Fischzug, direkt an vorderster Front. Nach dem zweiten Zug nimmt er dann doch die ihm schon mehrfach von einem älteren Hobby-Fischer angebotene Wattejacke. Vor lauter Zähneklappern gelingen dem Jungen jedoch keine größeren Statements mehr.