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Feriencamp Feriencamp: Trainieren wie die Profis

Von Uljana Wuttig-Vogler 24.07.2002, 15:55

Bad Schmiedeberg/MZ. - Eins, zwei, drei... Wenn Martin Kroll den Ball erst einmal auf dem Fuß hat, dann landet dieser nicht so schnell wieder auf der Erde. Darauf ist der 9-jährige Kicker aus Berlin-Köpenick natürlich mächtig stolz. Sein großes Vorbild ist Luis Figo von Real Madrid. "So müsste man Fußball spielen können", gerät der Junge ins Schwärmen. Deshalb heißt es immer wieder üben und trainieren. Martin, der seit 1999 beim Köpenicker SV spielt und in der vergangenen Saison mit der F-Jugend Staffelmeister geworden ist, verbringt deshalb eine Woche in Bad Schmiedeberg im Feriencamp der Fußballschule des aus Wolfen stammenden Hertha-Profis René Tretschok.

Die Fußballschule besteht bereits seit sechs Jahren. Sie bietet Ferien-, Hallen-, Torwart- und Wochenendcamps an. Darüber hinaus üben sich seit 1998 im Trainingszentrum der Schule in Wolfen Mädchen und Jungen während der gesamten Saison und zusätzlich zu ihrem Vereinstraining im Fußball. Das habe den methodischen Leistungsaufbau talentierter Nachwuchsfußballer zum Ziel. Diese systematische Förderung orientiere sich an der Ausbildung in den früheren DDR-Trainingszentren und Sportschulen.

Doch zurück zum Feriencamp: In Bad Schmiedeberg trainieren und erholen sich derzeit 50 Kinder. Ihnen stehen Ulrike Simon als Betreuerin sowie Rastislav Hodul, Andreas Jaekel, Mathias Janowski und Abderrahman Chanaa als Trainer zur Seite. Zum täglichen Programm der Nachwuchskicker im Alter von 7 bis 17 Jahren gehören zwei Trainingseinheiten, der Besuch im Freizeitbad des Ortes und natürlich jede Menge Spaß. Am Dienstag war die Truppe in Berlin, um ein Training von Hertha BSC zu erleben. "Das war ein Erlebnis", sind sich alle einig.

Besonders gefallen haben dürfte es dem 16-jährigen Marcel Gruber aus Brieselang. Sein Vorbild ist der bei Hertha BSC kickende brasilaner Marcelo dos Santos Marcelinho, auch wenn dieser nicht im WM-Aufgebot von Brasilien stand. Marcel träumt von einer Karriere als Profifußballer. Deshalb geht er auch drei Mal die Woche bei seinem Heimatverein, dem VfL Nauen, zum Training. Die Schule bringt er dennoch gut auf die Reihe.

Die Schule ist auch für die zehnjährige Sarah Kautermann, eines von drei Mädchen, kein Problem. Sie kommt aus Osterwieck im Harz und hat bereits mit vier Jahren Fußball gespielt. Das wird nur von Nick Schrobback aus Nassenheide in Brandenburg übertroffen. Er hat im Alter von zwei bis drei Jahren begonnen, Fußball zu spielen, wie der 13-Jährige erzählt. Sein Ziel, als Profi einmal den Kasten sauber zu halten. So wie Thorben Marx halt.