Feinstaub-Jagd mit Hightech Feinstaub-Jagd mit Hightech: Spezielle Messinstrumente aus Friedersdorf gefragt wie nie
Friedersdorf - Die Grimm Aerosol Technik GmbH ist auf Wachstumskurs: Obwohl die auf Messinstrumente spezialisierte Hightech-Manufaktur während des vergangenen Jahres ihren Produktionsstandort von Pouch nach Friedersdorf verlagert hat, kann sie 2018 auf das beste Unternehmensergebnis aller Zeiten verweisen. „Trotz des Umzugs und all der damit verbundenen Herausforderungen haben wir einen Rekordumsatz erzielt“, sagt Marco Signori.
Zwar möchte der Geschäftsführer die genauen Zahlen nicht nennen, dafür sagt er aber, dass allein das Wachstum bei den Umweltstaubmessinstrumenten zwischen „zehn und zwölf Prozent“ liege und damit zweistellig sei. Vor allem die Diskussion über die Feinstaubbelastung und die Diesel-Fahrverbote in Metropolen bewege Großstädte wie Berlin neue Messstationen beziehungsweise -netze einzurichten, um die vorgegebenen Grenzwerte zu überwachen.
Mittlerweile mache dieser Bereich einen großen Teil des Geschäftes aus. Ein weiterer Schwerpunkt entfalle auf Geräte zur Luftmessung im Innenbereich. Neben der Gesundheits- und Pharmaindustrie gehören auch global agierende Internetdienstleister und Technologiegiganten aus den USA zum Kundenstamm.
„Sie erfassen die kleinsten Partikel in der Luft exakt und in Echtzeit“
Warum die Messinstrumente überall so gefragt sind, erklärt Signori wie folgt: „Sie erfassen die kleinsten Partikel in der Luft exakt und in Echtzeit.“ Oder anders ausgedrückt: „Wenn sie mit einer Geldzählmaschine vergleichen würde, dann zählen sie - anders als andere Automaten - nicht nur den Geldbetrag, sondern geben auch die Größe und Stückelung der Noten und Münzen an“, illustriert Produktionsleiter Torsten Straßburger die technischen Feinheiten.
Nach eigenen Angaben zähle man im Bereich der Partikelmesstechnik international zu den Marktführern. Um den Technologie- und Innovationsvorsprung zu halten und auszubauen, gibt es bei der Grimm Aerosol Technik GmbH beispielsweises ein eigenes Forschungs- und Entwicklungslabor sowie eine Musterfertigung. „Wir haben jetzt die komfortable Situation, sowohl die genannten Bereiche als auch die Produktion und das Management unter einem Dach zu haben“, sagt Geschäftsführer Signori.
Nachdem bekannt wurde, dass die auf Gebäudekommunikation spezialisierte Firma Elcom Mitte 2018 ihre Fertigung nach Polen verlagert, habe man sich intensiv um das Objekt in Friedersdorf bemüht. „Für uns bot sich zum einen die Chance, die beiden Werke, die wir zuvor in Pouch hatten, zusammenführen.“ Zum anderen sei man in der Fläche von 1.240 auf 2.450 Quadratmeter gewachsen. „Damit konnten wir uns völlig neu strukturieren und Synergien schaffen. So ist es beispielsweise möglich, Ressourcen zu verschieben und Lieferzeiten zu verkürzen.“
Drei frühere Elcom-Mitarbeiter übernommen
Aufgrund des geschäftlichen und räumlichen Wachstums habe man auch drei frühere Elcom-Mitarbeiter übernommen. „So haben wir die Möglichkeit, mehr zu produzieren.“ Aktuell arbeiten 42 Beschäftigte in der neu bezogenen Halle direkt an der B100. „Für uns war es auch wichtig, dass wir diese Objekt kurzfristig bekommen haben“, sagt Signori.
Denn ursprünglich habe man mit der Idee geliebäugelt, nach Schkeuditz zu gehen, um sich erweitern zu können. „Aber unklar war, wie viele Mitarbeiter diesen Schritt mitgehen. Da sie das Know-how des Unternehmens ausmachen und meist in der Nähe wohnen, konnten wir es uns nicht leisten, dass sie abspringen.“ Da der Markt auch aufgrund der Diskussion um den Feinstaub noch ein „Riesenpotenzial“ habe, wolle man nicht nur jeden einzelnen Mitarbeiter halten, sondern suche weiter nach qualifiziertem Personal. (mz)
