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Faszination eines Traumjobs

Von SYLVIA CZAJKA 22.06.2009, 16:34

BITTERFELD/MZ. - Denn Lehrerin Karin Kiss wurde eine besondere Ehre zuteil. Karsten Bucksch, Vorsitzender des Landeselternrates, kam mit einer Auszeichnung an die Pestalozzi-Grundschule nach Bitterfeld, um jener Frau zu begegnen, die zu den zehn beliebtestes Lehrern in Sachsen-Anhalt gehört. Über 14 000 Zugriffe habe es auf der Internetseite des Landeselternrates gegeben, informiert Bucksch über den Wettbewerb, der auf dem 1. Landeselterntag in Naumburg seinen Abschluss fand. Und da Frau Kiss nicht an der Festveranstaltung teilnehmen konnte, kam die Urkunde nun zu ihr. Im Landkreis Anhalt-Bitterfeld sei sie die einzige Lehrerin, die geehrt wurde, betont Bucksch im MZ-Gespräch. Stolz zeigte sich auch Schulleiterin Birgit Lohfink. Frau Kiss sei eine erfahrene Grundschullehrerin, eine zuverlässige Kollegin, die sich neuen Aufgaben stelle, spricht sie über ihre Kollegin. "Ich mag Frau Kiss", sagt Johannes. "Sie ist nett", meint Sultan. "Sie hat uns den Bitterfelder Bogen gezeigt", plaudert Erik Lorenz. "Frau Kiss hat viel Verständnis und schreit nicht", weiß Tim. Die Kinder aus der 2 b reden gern über ihre Klassenlehrerin. Und Karin Kiss freut sich über die Beurteilung aus Kindermund. "Es sind liebe Kinder in meiner Klasse, die ihr Bestes geben", erzählt die 57-Jährige.

"Ich stehe stellvertretend für alle Kollegen, mit denen ich arbeite, denn all das Erreichte, ist nur im Team möglich", meint Frau Kiss nach der Auszeichnung bescheiden. Die gebürtige Bitterfelderin ist seit 1972 im Schuldienst. In der Comenius-Schule startete sie in ihrem Traumjob durch. Einen anderen Beruf zu erlernen, sie hätte es sich nicht vorstellen können.

Das Interesse, nicht mehr hinter der Schulbank zu sitzen, sondern vor die Klasse zu treten, wurde bereits in ihrer Kindheit geweckt. Oft habe sie den Vater am Schreibtisch beobachtet, der die Arbeiten seiner Schüler kontrollierte. "Das hat mich einfach fasziniert", erinnert sich Frau Kiss. Seit mehr als 35 Jahren tut sie es ihm gleich. Die Faszination ist geblieben. Die Kinder sollten das Lernen als Pflicht für sich selbst entdecken, das sei das A und O, meint jene Lehrerin, die den Beruf nicht mehr missen möchte. "Ich bin mit Leib und Seele Lehrerin", verrät sie. Deutsch, Mathe, Sachkunde, Sport, Karin Kiss gibt ihr Wissen und Können gern weiter. Manchmal ist Geduld gefragt, manchmal ein strenger Blick, manchmal aufmunternde Worte. Wenn die Kinder gern zur Schule gehen, dann ist es für die Grundschullehrerin das größte Kompliment. Sultan, Johannes, Jenny, Tim, Erik und ihre Freunde geben es gern weiter. Auch wenn es manchmal anstrengend ist, nicht immer alles klappt oder die Hausaufgaben fehlen. "Wir finden Frau Kiss klasse."