Fahndung in Wolfen Fahndung in Wolfen: Freund der vermissten 17-Jährigen aufgetaucht
Wolfen - In den Fall der seit drei Wochen vermissten 17-jährigen Ellen aus Wolfen kommt etwas Bewegung. Der kurz danach ebenfalls verschwundene Freund des Mädchens ist plötzlich wieder aufgetaucht. Zudem wird die polizeiliche Fahndung intensiviert.
Das Mädchen war am Vorabend des Himmelfahrtstages nicht nach Hause gekommen. Zuletzt hatten die Eltern die 17-Jährige rund 300 Meter von der Wohnung entfernt zusammen mit ihrem Freund gesehen. Der war drei Tage später ebenfalls verschwunden. Inzwischen ist er aber mehrfach in Wolfen gesehen worden.
Freund habe keinen Kontakt mehr zu Ellen
„Wir haben den Freund ausfindig gemacht“, sagt der zuständige Sachgebietsleiter im Revierkommissariat Bitterfeld. Der junge Mann sei in Wolfen gemeldet, lebe aber offenbar derzeit nicht in der elterlichen Wohnung. Im Zuge der Fahndung und durch Hinweise aus der Bevölkerung habe man ihn jedoch gefunden und zu Ellen und ihrem Verschwinden befragt. „Nach seiner Aussage hat er mit der 17-Jährigen seit deren Verschwinden keinen Kontakt mehr gehabt“, so der Polizist. Doch wie glaubwürdig diese Aussage ist, sei mal dahingestellt.
Bisher keine heiße Spur
Unterdessen hat die Polizei in Absprache mit den Eltern die Suche nach Ellen zu einer öffentlichen Fahndung gemacht. Das bedeutet unter anderem, dass auch ihr Foto beispielsweise über die Medien veröffentlicht wird. So könnten mögliche Zeugen die Vermisste leichter identifizieren. Zudem habe man Freunde und Bekannte der Vermissten befragt und sei Tipps von Zeugen nachgegangen, die das Mädchen gesehen haben wollen. Doch bislang erfolglos. „Jemand glaubte zum Beispiel, das Mädchen beim Arbeitsamt gesehen zu haben. Doch dabei handelte es sich um eine Verwechslung.“ Nun gebe es den Hinweis, sie sei an einem Wohnungsfenster aufgetaucht. „Auch diese Adresse werden wir besuchen.“
Keine Hinweise auf ein Gewaltverbrechen
Die Eltern gehen ebenfalls Hinweisen von Facebook-Usern nach. Gebracht hat das bislang nichts. Die große Sorge der Eltern kann die Polizei gut nachvollziehen. Doch betont der zuständige Beamte wie zuvor schon der Sprecher des Polizeireviers, Michael Däumich, es gebe keinerlei Hinweise auf ein Gewaltverbrechen. Die Ermittlungen hätten zudem ergeben, dass die am 4. Mai verschwundene Ellen bereits seit dem 18. April nicht mehr in der Berufsschule in Bitterfeld erschienen sei. „Stattdessen soll sie bei verschiedenen Freunden gefragt haben, ob sie bis zu ihrem baldigen 18. Geburtstag bei ihnen unterkommen könne.“ Das habe aber offenbar nicht funktioniert, da die anderen jungen Leute selber noch bei ihren Eltern wohnen.
Ellen wird bald volljährig
Ellen wird am 24. Juni volljährig. Bis dahin gilt sie laut Polizei auf jeden Fall als vermisst. Wenn sie gefunden wird, würde sie ihren Eltern oder - falls sie dies ablehnt - an das Jugendamt übergeben werden. Mit 18 dagegen kann sie selber entscheiden, was sie tut oder wo sie wohnen will. (mz)