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Erstes Mühlenfest gefeiert

Von Gerd Lüdtke 09.09.2007, 18:16

Gossa/MZ. - Kein Wunder, dass Bürgermeister Waldemar Dombek sich diesen Enthusiasten mit ins Boot holte, als es um die Vorbereitung des ersten Mühlenfestes in Gossa ging. "Vor einem Jahr haben wir bescheiden angefangen und einen Tag der offenen Tür veranstaltet", so Dombek. Der Zuspruch war schon damals erfreulich groß. Es gab im Hof der alten Mühle erste Traktoren zu sehen, in der Schmiede der ehemaligen LPG loderte das Feuer und nicht zuletzt konnten sich die Besucher in der historischen Bäckerei die Originalfront des Backofens anschauen.

Vor einem halben Jahr nun setzten sich einige Aktive aus dem Dorf zusammen, um für dieses Jahr die Fortsetzung des so erfolgreichen Festes zu planen. Der Gebäudekomplex im hinteren Bereich der Straße der RTS heißt bei den Dorfbewohnern schlichtweg "Die Mühle". Das ist der Grund, warum am Samstag zum ersten Mühlenfest eingeladen wurde. Schließlich steht die alte Wassermühle noch im Geviert und soll, sobald dafür die Gelder reichen, zu einem Seniorentreff ausgebaut werden. Die 80-jährige Hildegard Sochor erzählte im Gespräch mit der MZ, dass sie als Kind schon in der Mühle war, um Schrot und Mehl zu holen.

"Genau weiß ich es nicht, aber sicherlich ist die Mühle, die früher auch noch einen Sägegang hatte, aus dem späten 19. Jahrhundert", erinnert sich die Seniorin. In der ehemaligen Backstube vor dem alten Ofen saßen zahlreiche ältere Bürger und tauschten ihre Gedanken aus. Die Frauen aus dem Dorf hatten Kuchen gebacken. Auf dem Hof grillte der 16-jährige Maik Krüger Steaks und Rostbratwürste. Als kleinen Service für die Heimwerker aus dem Dorf schmiedete Wolfgang Liebe auf dem Amboss Putzhaken und Meißel.

Der Höhepunkt aber war eine Schau von 17 Traktoren unterschiedlicher Fabrikate und vor allem Baujahre. Die beiden ältesten Modelle waren ein Lanz-Bulldog von 1938 und ein Deutz von 1941, der typische "Bauernschlepper". "Das sind noch Klänge", sagte bei der Führung über das Hofgelände ganz spontan Regina Zeidler. Und auch der aus Wismar angereiste Ronald Frank kam aus dem Schwärmen nicht heraus. "Ja, diese alten Maschinen sind einfach nicht tot zu kriegen", bekräftigte Fritz Döttger, der die einzelnen Typen und Modelle erklärte. Er verwies darauf, dass die meisten Maschinen noch voll funktionstüchtig bei ihren Besitzern im Einsatz sind.