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Entscheidung getroffen Entscheidung getroffen: Kinderheim Schköna wurde geschlossen

Von Sylvia Czajka 31.08.2001, 22:42

Schköna/MZ. - 1992 übernahm die Awo das Haus, deren frühere Eigentümerin Baronin von Bodenhausen nach der Wende eine Verzichtserklärung mit der Auflage unterschrieb, dass Schloss gemeinnützig zu betreiben. Damals gab es noch 25 Bewohner, die in Schköna ein neues Zuhause gefunden haben, blickt die Landtagsabgeordnete (SPD) zurück. Von den derzeit fünf beschäftigten Mitarbeitern, so Frau Hajek, werden drei anderweitig innerhalb des Awo-Landesverband eingesetzt. "Zwei Beschäftige müssen wir entlassen. Für die Kinder ist natürlich gesorgt." Nach Aussagen der SPD-Politikerin hätte das Haus seit der Übernahme unter keinem günstigen Stern gestanden. Nie hätte die Awo Fördermittel für das Kinder- und Jugendheim erhalten. Die Finanzen wie beispielsweise für Heizungsumbau, sanitäre Einrichtungen, Küche oder die elektrischen Anlagen seien aus Eigenmitteln geflossen, so Frau Hajek im MZ-Gespräch. Im Verlauf der Jahre habe sich abgezeichnet, dass der Bedarf an Heimplätzen im Kreis Wittenberg zurückgegangen sei.

Das bestätigte auch Guido Till, der zweite Beigeordnete des Landrates, dem die Schließung "in der Seele weh tut". Ein neues Profil, worüber man Ende der 90-er Jahre gemeinsam mit den Mitarbeitern der Arbeiterwohlfahrt nachdachte, das in Richtung kinder- und jugendpsychiatrisches Wohnheim ging, konnte sich letztendlich auch nicht durchsetzen. "Jetzt musste gehandelt werden", formuliert Frau Hajek. Der Landesverband habe 6 000 Mitglieder und 2 000 Mitarbeiter. "Und aus unternehmerischer Sicht müssen wir uns von defizitären Einrichtungen trennen. Auch wenn es sich hart anhört", so die SPD-Politikerin, die nach alternativen Lösungen sucht, was die Zukunft des Schlosses betrifft. An erster Stelle stehe natürlich eine gemeinnützige Nutzung.