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Engagement in Gossa Engagement in Gossa: Tierasyl für Fellnasen

Von Detmar Oppenkowski 21.08.2015, 08:49
Ulrike und Thomas Wannenmacher aus Gossa setzen sich für Hunde in Kroatien ein.
Ulrike und Thomas Wannenmacher aus Gossa setzen sich für Hunde in Kroatien ein. Thomas Ruttke Lizenz

Gossa - Ulrike Wannenmacher hat ein Herz für ausgesetzte Hunde. Daher hat die in Gossa lebende Tieraktivistin zusammen mit einigen Mitstreitern den Verein „Chance für Fellnasen“ gegründet. Allerdings begrenzt sich die ehrenamtliche Arbeit nicht nur auf Tiere in Deutschland.

Bei „Chance für Fellnasen handelt es sich nach eigenen Angaben um einen gemeinnützigen Verein. Er wirbt für seine Projekte um Unterstützung. So können beispielsweise Sachspenden in Form von Decken und Bettwäsche für die Zwinger im Winter abgegeben werden. Man kann aber auch Futterpatenschaften übernehmen und Geld spenden. Die E-Mail-Adresse lautet: [email protected]Telefonisch ist der Verein zu erreichen unter: 034955/13 91 35

„Wir unterstützen auch ein Tierasyl in der kroatischen Stadt Rijeka. Dort leben zeitweise 130 bis 140 ungewollte Hunde, die - weil man ihrer überdrüssig wurde oder es nicht mehr passte - ausgesetzt oder abgegeben wurden.“ Das privat betriebene Asyl sei ein Glücksfall, denn in Kroatien herrsche - so wie auch in weiteren südlichen Ländern - ein anderer Umgang mit Hunden. „Welpen, die nach einigen Monaten nicht mehr so niedlich oder irgendwann ausgewachsen sind, werden vor die Tür gesetzt.“ Wenn sie dann aufgelesen werden, würden sie meist in sogenannte „Tötungsstationen“ kommen. „So entledigt man sich vermeintlicher Probleme“, kritisiert Wannenmacher. Nur dem Engagement freiwilliger Helfer vor Ort sei es zu verdanken, dass es ein mit den deutschen Tierheimen vergleichbares Asyl gebe. „Allerdings sind die Bedingungen, unter denen gearbeitet wird, aufgrund der fehlenden finanziellen Möglichkeiten völlig andere.“ Daher habe man sich entschlossen, genau an diesem Punkt anzusetzen.

„Um das Futter oder die Tierarztkosten zu bezahlen, sammeln wir Spenden.“ Mindestens 500 Euro überweise der Verein dem Hundeasyl in Rijeka pro Monat. Aber nicht nur die Unterstützung aus der Ferne ist dem Verein wichtig. „Zweimal pro Jahr fahren wir selbst mit einem vollen Transporter nach Kroatien und packen in dem Asyl mit an.“ Damit nicht genug. Um die Bedingungen für Tier und Mensch nachhaltig zu verbessern, plane man innerhalb eines Jahres die Infrastruktur des Geländes zu modernisieren. „Mehr als 30 000 Euro sind dafür erforderlich. Knapp ein Drittel der Summe haben wird bereits zusammen.“ Wenn das Projekt abgeschlossen sei, wolle man auch eine europäische Transportgenehmigung beantragen, um einige Hunde nach Deutschland zu bringen. „Allerdings handeln wir nicht mit den Tieren, sondern wie vermitteln sie nach strengen Kriterien in Familien, die ihr ernsthaftes Interesse nachweisen können und über die entsprechenden Gegebenheiten verfügen.“

Um dem Asyl für Hunde in Kroatien auch weiterhin helfen zu können, baut der Verein „Chance für Fellnasen“ auf Unterstützung. „Jeder, der Interesse hat, kann sich mit uns in Verbindung setzen und sich über die Arbeit informieren.“ (mz)