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Ende Januar schließt der Nahversorger Ende Januar schließt der Nahversorger: Ausverkauf bei Real in Bitterfeld ist in vollem Gange

Von Andrea Dittmar 20.01.2021, 09:18
Bereits von außen ist zu sehen: Der Real wird bald schließen.
Bereits von außen ist zu sehen: Der Real wird bald schließen. André Kehrer

Bitterfeld - Es sind die Wochen des Endspurts im Real-Markt Bitterfeld in der Anhaltstraße. Große Plakate in den Schaufenstern kündigen vom Ausverkauf des Sortiments, der Kunden mit einem Preisnachlass von bis zu 70 Prozent lockt. Denn am 30. Januar schließen sich die Türen des Einkaufsmarktes.

Im Innern hat der Ausverkauf bereits deutliche Spuren hinterlassen: Elektronik-Artikel wie Fernseher sind von der Wand montiert, manche Regalreihen fehlen ganz. Die Warenhalle wirkt größer als zuvor, Mitarbeiter sortieren die letzten Kleiderständer.

„Wir sind bestrebt, unseren Kundinnen und Kunden auch weiterhin eine große Auswahl zu bieten. Allerdings kann es vorkommen, dass einige Waren, insbesondere im Bereich Non-Food, vergriffen sind“, erklärt Pressesprecher Frank Grüneisen.

„Die Stadt Bitterfeld-Wolfen bemüht sich, einen Nachfolger für die Nahversorgung in diesem Bereich zu finden“

Für Lebensmittel sei der Wareneinsatz so geplant, dass nicht mit Restbeständen gerechnet wird, so Grüneisen weiter. Für die 73 Mitarbeiter des Real-Marktes sei bereits eine Lösung gefunden, teilte der Pressesprecher auf Anfrage weiter mit. „Mit dem Betriebsrat im Markt wurde für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein Sozialplan mit Interessenausgleich verhandelt.“

Auch die Stadtverwaltung Bitterfeld-Wolfen lässt das Thema Nahversorgung nicht kalt - geht es doch um den Wegfall einer direkten Einkaufsmöglichkeit für die Bewohner von Greppin und der Bitterfelder Anhalt-Siedlung. „Die Stadt Bitterfeld-Wolfen bemüht sich, einen Nachfolger für die Nahversorgung in diesem Bereich zu finden. Es wurden zahlreiche Gespräche mit den unterschiedlichen Lebensmittelhändlern geführt“, sagte Oberbürgermeister Armin Schenk (CDU) auf MZ-Nachfrage.

Der Stadt sind bislang keine Pläne für die Nachnutzung des Gebäudes bekannt

Aktuell laufe noch ein Verfahren beim Kartellamt für die Übernahme der Realmärkte - bevor dieses abgeschlossen ist, werde sich das Unternehmen nicht zu seinen Liegenschaften äußern. „Der Stadt Bitterfeld-Wolfen sind bisher seitens Real damit auch keine Pläne für die Nachnutzung des Gebäudes bekannt“, so der Oberbürgermeister. Schenk bestätigte, dass es schwer werde, einen Vollsortimenter als Nachfolger in dem Gebäude zu etablieren. „Wir setzen daher schwerpunktmäßig auf eine Nahversorgung im Fachmarktzentrum.“

Im Juni 2020 war bekannt geworden, dass Real den Markt in der Anhaltstraße 74 als einen von acht deutschlandweit schließen wird. Nach dem Eigentümerwechsel von Metro zur russischen SCP-Gruppe sei ergebnislos versucht worden, den Standort an ein anderes Unternehmen zu verkaufen, wie Pressesprecher Frank Grüneisen damals erklärt hatte. „Hintergrund für diese Entscheidung war die in diesem Fall schwierige wirtschaftliche Lage aufgrund sehr hoher Verluste in den vergangenen Jahren.“ Auch 2012 drohte der Markt schon einmal mit Schließung aufgrund einer Auseinandersetzung mit der Stadt. (mz)

Ob in den Fachmarkt ein Händler einzieht, ist noch offen.
Ob in den Fachmarkt ein Händler einzieht, ist noch offen.
André Kehrer