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Emsiges Arbeiten für ein großes Fest

Von Ulf Rostalsky 09.09.2008, 16:59

Jeßnitz/MZ. - Das kommende Jahr soll in Jeßnitz groß gefeiert werden: Die Stadt wird dann 750 Jahre alt. Aus diesem schönen Grund wird eine Festwoche stattfinden, die vom 14. bis 20. September über die Bühne gehen soll:

Ein solches Jubiläum müsse man auch ordentlich begehen, so Bürgermeister Helmut Ernst (parteilos), der im Stadtrat eine kleine aber feine Abordnung des Organisationsteams präsentiert. Selbst ließ es sich der Hobby-Heimatforscher und Jeßnitz-Kenner nicht nehmen, mit von der Party zu sein. Doch neben kommunaler Kompetenz - Ernst holte auch Inge Hobohm ins Boot, die 1984 an der Vorbereitung der 725-Jahr-Feier mitwirkte - setzt der Bürgermeister auch auf Hilfe von außen.

Die Muldestädter werden unterstützt von Claudia Simon, die viele Jahre dem Wolfener Stadtarchiv vorstand, und Lothar Herbst. Der Friedersdorfer soll vor allen Dingen historische Detailkenntnis einbringen in Jeßnitz.

An Ideen und historischem Material fehlt es den Muldestädtern nicht. An anderer Stelle klemmt jedoch die Säge. Für das Fest suchen sie zum Beispiel noch händeringend nach Sponsoren. "Es ist schon traurig", zieht Helmut Ernst eine vorläufige Bilanz. Da habe er große und offensichtlich gut aufgestellte Unternehmen angeschrieben. "Aber von da kamen bisher nur Absagen", erklärt er. Die Flinte ins Korn werfen wollen die Jeßnitzer deshalb nicht. Es gebe ja auch hoffnungsvolle Signale.

Einige Unternehmer aus der Stadt hätten bereits Unterstützung angekündigt. "Aber wir brauchen deutlich mehr", so der Bürgermeister. In finanzieller Sicht setzen die Organisatoren der Party keinesfalls nur auf Zufall und guten Willen. Sie haben das Programm auch deshalb schon sehr weit festgeschrieben, um es an Anträge auf Fördergeld zu hängen. Geld möchte die Kommune vom Land und vom Landkreis. "Dort gibt es die Fördertöpfe. Wer nicht wagt, wird auch nicht gewinnen", so der Bürgermeister. Inge Hobohm appelliert indes an die Jeßnitzer selbst. Allein der Festumzug sei eine Riesen-Herausforderung. 32 Bilder sollen 750 Jahre Geschichte demonstrieren. Da brauche es Leute, die sich den Hut aufsetzen, an der Gestaltung mitarbeiten. "Kostüme und Darsteller können wir auch von außen holen. Aber Ideen und Ortskenntnis: die braucht es schon in Jeßnitz", sagt auch Claudia Simon. Eine historische Note soll dem Fest gegeben werden. Deshalb auch die Idee, wieder Stadttore aufzustellen und einen altertümlichen Markt zu präsentieren. Vereine sollen sich einbringen, ihre Möglichkeiten präsentieren.

Im Gespräch ist außerdem eine Radio-Party. Die Macher der Geburtstagsparty. haben auch niedergeschrieben, dass es eine 100-Seiten-Festschrift und einen bebilderten Ausflug in die Geschichte der Stadt geben soll. "Wir haben viel Material. Aber wir freuen uns auch über Aufnahmen, die bisher im stillen Kämmerlein lagen", wirbt Bürgermeister Helmut Ernst um weitere Unterstützung.