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Eintritt für schöne Aussicht

Von Bärbel Helbig 13.09.2006, 17:03

Bitterfeld/MZ. - In Richtung Westen konnte er den Kapellenberg in Landsberg, den Petersberg, die Victorshöhe auf dem Ramberg sowie den Brocken ausmachen. Diese tolle Sicht hatte er bei seinem Besuch am 8. September zwischen 14 und 17 Uhr, schrieb er der Bürgermeisterin von Holzweißig und legte dem Brief eine Skizze mit den einzelnen Punkten und genauen Entfernungsangaben bei.

Solch eine Orientierungshilfe wünschen sich viele Besucher. Das weiß auch Lutz Bernhardt, Geschäftsführer der Entwicklungs-, Betreiber- und Verwertungsgesellschaft Goitzsche, die den Bitterfelder Bogen voraussichtlich Ende des Monats vom Bauherrn, der Gemeinde Holzweißig, übernehmen wird. So wird nach seinen Worten in absehbarer Zeit auf der obersten Etage der Stahlkonstruktion eine Tafel angebracht, die auf markante Punkte hinweist. Doch nicht nur das. In den nächsten sechs bis acht Wochen soll ein Fernrohr und später eine Webcam installiert werden. Am Fuße des Bogens ist ein Schild vorgesehen, das den Besuchern die technischen Daten vermittelt. Etwa ab Mitte November, so Bernhardt, wird das neue Bitterfelder Wahrzeichen beleuchtet und so nachts weithin sichtbar sein.

Auch für weitere Fortschritte im Umfeld gibt es Pläne. Während der fast zwei Kilometer lange Weg aus Richtung Holzweißig zum Bogen frühestens im kommenden Jahr befestigt werden kann, soll der neue Parkplatz an der Bitterfelder Parkstraße für Rad- und Autofahrer bis Ende September hergerichtet sein.

Eine gravierende Veränderung für die Besucher kündigte Bernhardt für die nächsten vier Wochen an. Nach dem Einbau einer Tür oder einer Schranke soll es am Bogen Öffnungszeiten geben, im Sommer etwa von 9 bis 19 Uhr. Und die Besucher sollen ein Eintrittsgeld von einem Euro bezahlen.

Diese Pläne treffen auf entschiedenen Widerstand des Künstlers, der den Bitterfelder Bogen entworfen hat. "So etwas kommt überhaupt nicht in Frage, das ist kontraproduktiv", erklärte Claus Bury. Der Bogen müsse jedermann und zu jeder Zeit zugänglich bleiben. Für seine Urheberrechte werde er, wenn es sein muss, auch vor Gericht ziehen.