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Einsparungen Einsparungen: Kommt Betreiberwechsel für das Greppiner Tiergehege?

Von stefan schröter 17.05.2013, 14:20
Im Greppiner Tiergehege muss gespart werden.
Im Greppiner Tiergehege muss gespart werden. kehrer Lizenz

greppin/MZ - Die Pfauen, Ponys und all die anderen Tiere im Greppiner Gehege kosten die Stadt Bitterfeld-Wolfen als Träger der Einrichtung zu viel Geld. Deswegen steht die Einrichtung seit mehreren Monaten auf dem Prüfstand. „Es gibt verschiedene Vorstellungen, wie wir mit dem Gehege in Greppin weiter verfahren“, sagte Stefan Hermann, Geschäftsbereichsleiter Stadtentwicklung und Bauwesen in Bitterfeld-Wolfen. Eine Schließung gehöre aber nicht dazu.

Allerdings verwies Hermann auf die notwendige Konsolidierung des Haushalts von Bitterfeld-Wolfen. Der Entscheidung, welche Lösung am Ende Wirklichkeit wird, wolle er nicht vorgreifen. Eine Variante sei, dass in Zukunft ein anderer Betreiber als der Stadthof das Tiergehege betreibt. Dafür gebe es auch zwei Interessenten.

Einer davon ist der gemeinnützige Verein Personalentwicklung und -erweiterung (PePe), der bei der Stadtverwaltung Ende April ein Konzept eingereicht hat. Darin zeigt er, an welchen Stellen im Greppiner Tiergehege gespart werden kann. „Wir wollen nicht drängeln, aber wir haben unsere Bereitschaft signalisiert“, teilte Vorstandsmitglied Thomas Ehrlich zu dem Vorhaben des Vereins mit.

So plane PePe in Greppin eine Erweiterung des Tierbestands, sofern er den Zuschlag bekommt. „Jetzt muss die Stadt sagen, wem sie das Vertrauen schenkt“, sagt Ehrlich. Pepe betreibt seit dem vergangenen Jahr bereits das Bitterfelder Tiergehege. Der Verein finanziert sich unter anderem durch Zuschüsse aus der Stadt und durch Spendengelder. Außerdem interessiert sich eine Privatperson an dem Tiergehege, über die nichts Weiteres bekannt ist.

Gegen einen Betreiberwechsel in Greppin spricht allerdings ein gültiger Stadtratsbeschluss aus dem vergangenen Jahr. Dieser besagt, dass die Einrichtung in Greppin in kommunaler Hand bleibt. Damals waren die Tiergehege in Reuden und Bitterfeld an Vereine übergegangen. Der Stadtratsbeschluss aus dem Vorjahr müsste also gekippt werden.

Über diese Hürde sagte Hermann aus dem Bereich Stadtentwicklung: „Wenn der Stadtrat meint, das revidieren zu müssen, dann liegt es in seiner Hand, das zu tun.“

Ein Szenario, dass dem Greppiner Ortsbürgermeister Joachim Schunke Sorgenfalten beschert: „Wir haben das Tiergehege für unsere Kinder aufgebaut, es ist ein Standortfaktor in Greppin.“ Die Einrichtung würde er nur aus kommunaler Hand geben wollen, „wenn es unbedingt sein muss“. Dennoch gibt auch Schunke zu: „Über Einsparungen muss man reden.“

Der Ausschuss für Soziales und Kultur der Stadt Bitterfeld-Wolfen, der sich mit dem Tiergehege befasst, ist allerdings in der Angelegenheit immer noch handlungsunfähig. Seit Monaten wartet er darauf, von der Stadtverwaltung eine Aufstellung der Kosten zu bekommen, in der steht, an welchen Ecken und Enden in Greppin gespart werden könnte. Deshalb sagte Klaus-Ari Gatter, Vorsitzender des Sozialausschusses in Bitterfeld-Wolfen, in Hinblick auf eine mögliche Fortsetzung der rein kommunalen Verantwortung: „Noch ist der Ortsteil Greppin im Rennen.“

Doch egal in wohin das Pendel ausschlägt. Erfahrungen aus Reuden und Bitterfeld zeigen, dass das Angebot für Besucher wohl kostenlos bleibt.