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Eine kurzweilige Schulstunde

Von Christine Krüger 16.02.2007, 17:14

Bitterfeld/MZ. - "Das museumspädagogische Angebot nutzen wir mit unseren Schülern oft", sagt Lehrerin Annette Lohfink. "Wir finden hier immer ein Thema, das zu unserem Lehrplan passt. Und wo haben wir schon die Chance, etwas zu nutzen, was für uns schnell zu Fuß erreichbar und zudem noch richtig gut ist", meint sie. Das Thema am Freitag passte wie maßgeschneidert, denn die Förderschule für geistig Behinderte hat sich als großes Thema die Tierwelt gewählt.

Aniko Joo, Studentin für Naturschutz und Landschaftsgestaltung an der Hochschule Anhalt in Bernburg, die derzeit ihr Praktikum im Bitterfelder Kreismuseum absolviert, hat sämtliche präparierten Schätze aus den Vitrinen geholt: Biber und Bisam, Krähe und Uhu, Rehkitz und Fuchs, Falke und Maus und noch einige mehr - Tiere, die in der Region heimisch sind. Die Schüler wissen schon gut Bescheid. Und sie halten mit ihren Fragen auch nicht hinterm Berg. David Stephan verblüfft die kleine Runde mit der simplen Frage: "Was ist Gift?" Und schon ist ein neues Thema aufgeworfen.

Das Team des Kreismuseum macht seine pädagogischen Angebote seit vielen Jahren regelmäßig. "Wir haben ein ausgearbeitetes Programm. So thematisieren wir jede Sonderausstellung, besondere Feiertage, die Jahreszeiten und anderes", erklärt Museologin Ulrike Hetzschel. Überschwänglich berichten die Kastanien-Schüler von ihrem letzten Besuch, bei dem sie sich damit befassten, "wie Schule früher war". Das wäre nichts für sie gewesen, da sind sie sich einig. "Nee", meint Marco Stadelmann, "da gab's was mit dem Rohrstock." Und Marco Kienitz ist völlig klar: "Die Bänke, die waren ja nicht zum Aushalten." Und auch Jessica Jarmul meint, dass es die Schüler wohl heute doch besser haben.

Mit ihren museumspädagogischen Angeboten wendet sich die Einrichtung, die so zu sagen einen außerschulischen Lernort darstellt, nicht nur an Schulen sondern auch an die Kindergärten des Landkreises. "Diese Woche zum Beispiel waren Kinder aus der Kita Burgkemnitz hier. Wir haben über Mammuts gesprochen, die riesigen Knochen angeguckt und angefasst, die ausgestorbenen Tiere gemalt und gebastelt. So wollen wir schon frühzeitig Kinder interessieren und sie auch ans Museum heranführen."

Auch Projekttage haben schon stattgefunden, so Hentzschel. Zum Beispiel zu Themen wie Müll, Wasser oder Bernstein. Die hervorragende Bernsteinsammlung des Museums ist dafür gut geeignet.