Ein Lebenselixier unter der Lupe
GREPPIN/MZ. - In den Dörfern muss eine fünfköpfige Familie am Tag mit zehn bis 20 Litern auskommen, erzählt die 26-Jährige, die in München studiert und sich in ihrer Freizeit für die Hilfsorganisation African Medical and Research Foundation (AMREF) einsetzt. Zum Vergleich: In Deutschland werden 126 bis 180 Liter Wasser pro Person und Tag verbraucht. In den USA sind es gar 296 Liter. Am Mittwoch begleitete Deborah Chuonyo ein Projekt der Lanxess AG. Der Spezialchemiekonzern lud Schüler des Heinrich-Heine-Gymnasiums Wolfen zum Produktionsstandort für Ionenaustauscherharze nach Greppin ein, um sich mit der Ressource Wasser als Quelle allen Lebens auseinander zu setzen. Im Unternehmen, das hier vor Ort 85 Arbeitskräfte beschäftigt, werden u. a. selbstproduzierte Ionenaustauscher und Eisenoxidprodukte für die Aufbereitung und zur Entfernung von Schadstoffen aus Wasser verwendet.
Ziel dieser Wasserwoche sei es, informiert Frank Grodzki, Pressesprecher des Unternehmens, das Bewusstsein der Schüler für den Umgang mit Wasser zu schärfen und innovative Projektideen zur Verbesserung des Wasserverbrauchs zu entwickeln. Am Donnerstag werden die Ideen der Siebt- bis Neuntklässler am Heinrich-Heine-Gymnasium bewertet.
Chemie- und Biologielehrerin Runa Jennert findet das Projekt sehr interessant. Vor allem, weil die Schüler dadurch auch Alltagswissen vermittelt bekommen und ihnen der Blick für die Situation in der Welt geöffnet wird.
Der 13-jährige Florian Kaiser hat ein besonderes Faible für die Chemie. Er ist fasziniert, wie die unterschiedlichsten Stoffe miteinander reagieren können. Man Winder Dhanjal will später einmal in die Forschung gehen. "Ich will Wissenschaftler werden", blickt der 14-Jährige in die Zukunft. Es gebe noch vieles zu erforschen, davon ist Man Winder Dhanjal fest überzeugt.
Deborah Chuonyo aus Tansania öffnete am Mittwoch vielen Schülern die Augen, indem sie über die Situation in ihrem Land sprach. "Ich hoffe", sagte sie, "dass Afrika bald die Lebensqualität wie Europa erreicht. Ich weiß jedoch, es geht nicht von heute auf morgen." Der Anfang sei bereits getan. Lanxess unterstützt in Tansania 25 Schulen mit 9 700 Kindern durch eine ausreichende Wasserversorgung und stattete die Einrichtungen mit Sanitäranlagen aus.