1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Bitterfeld-Wolfen
  6. >
  7. Ehrung mit Überraschung: Innenministerin zeichnet in Wolfen langjährige Mitglieder der Feuerwehr aus

Landesfeuerwehrtag Ehrung mit Überraschung: Innenministerin zeichnet in Wolfen langjährige Mitglieder der Feuerwehr aus

Am Ende gibt’s für alle noch eine geheimnisvolle Tüte.

Von Frank Czerwonn 30.05.2022, 16:23
Innenministerin Tamara Zieschang und OB Armin Schenk mit den Ausgezeichneten, darunter Claudia Elze (2. Reihe M.) aus Bitterfeld-Wolfen
Innenministerin Tamara Zieschang und OB Armin Schenk mit den Ausgezeichneten, darunter Claudia Elze (2. Reihe M.) aus Bitterfeld-Wolfen (Foto: Frank Czerwonn)

Wolfen/MZ - Am Ende war Wolfen dann doch noch der Dreh- und Angelpunkt des Landesfeuerwehrtags, zu dem die besten Feuerwehrleute aus ganz Sachsen-Anhalt anreisten. Denn auch wenn der ursprünglich mal vorgesehene bunte Aktionstag vor dem Rathaus nicht stattfinden konnte, so würdigte Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) hier am Samstag die Leistungen jahrzehntelanger Mitglieder der freiwilligen Feuerwehren im Land.

Diese wurden bei ihrer Anreise von moderner Technik der Wehren von Bitterfeld-Wolfen begrüßt. Vor dem Rathaus, in dessen Hörsaal anschließend die feierliche Auszeichnungsveranstaltung mit beschwingter Musik von zwei Mitgliedern des Landespolizeiorchesters stattfand, hatten die Kameradinnen und Kameraden aus Wolfen und Holzweißig die neuesten Fahrzeuge aufgereiht. Dazu gehörte die Gelenkdrehleiter M42L-AS, die bis in 42 Meter Höhe reicht, aber auch ein neues MLF und ein Wechsellader. Dies wären auch tolle Attraktionen für die Bürger gewesen.

„Ohne freiwillige Feuerwehren funktioniert unser Gemeinwesen nicht“

Wie wichtig dem Land der Einsatz der ehrenamtlichen Brandbekämpfer ist, betonte dann Ministerin Zieschang bei der Auszeichnungszeremonie: „Ohne freiwillige Feuerwehren funktioniert unser Gemeinwesen nicht.“ Sie erinnerte daran, dass es nicht nur um den tagtäglichen Dienst gehe, sondern auch um den langen Weg der Ausbildung, um Fortbildungen, Nachwuchsarbeit und vieles mehr. Das funktioniere aber nur mit der Unterstützung der Familien. „Wir sind Ihnen allen dafür als Gesellschaft sehr dankbar.“

Die neuesten Fahrzeuge der Feuerwehren aus Bitterfeld-Wolfen wurden vor dem Rathaus in Wolfen gezeigt.
Die neuesten Fahrzeuge der Feuerwehren aus Bitterfeld-Wolfen wurden vor dem Rathaus in Wolfen gezeigt.
(Foto: Frank Czerwonn)

Die Starkregenereignisse im Ahrtal hätten ebenso wie Vegetationsbrände in Sachsen-Anhalt gezeigt, dass die Herausforderungen für die Feuerwehren nicht geringer werden. Mit dem seit fünf Jahren stattfindenden Landesfeuerwehrtag wolle man die „Sichtbarkeit der Wehren an einem Tag bündeln“. Sie freue sich über „viele Aktivitäten an unterschiedlichen Orten“.

Innenministerin Zieschang vergab an fünf Kameraden das Goldene Brandschutz- und Katastrophenschutz-Ehrenzeichen am Bande

Dass der Stadtrat von Bitterfeld-Wolfen der Ausstattung der Wehren großes Gewicht beilege, betonte Gastgeber Oberbürgermeister Armin Schenk (CDU). Er freue sich, dass die Mitgliederzahl stabil gehalten werden könne und die Frauenquote über den zehn Prozent im Land liege. Die Reduzierung von zehn auf künftig sieben aktive Standorte im Stadtgebiet sei eine Herausforderung, soll aber die Leistungsfähigkeit und Einsatzbereitschaft sichern. „Das unermüdliche Engagement der Feuerwehrleute kann man nicht oft genug würdigen“, betonte er mit Blick auf den folgenden Auszeichnungsreigen.

Zieschang vergab an fünf Kameraden das Goldene Brandschutz- und Katastrophenschutz-Ehrenzeichen am Bande und an 16 Mitglieder die silberne Version. Die ersten, die dazu auf die Bühne gerufen wurden, waren Claudia Elze aus Bitterfeld-Wolfen und Thomas Berger, der 25 Jahre lang Akens Vize-Stadtwehrleiter war. Wie wichtig auch in Aken dieses Engagement empfunden wird, zeigte die Tatsache, dass Bürgermeister Jan-Hendrik Bahn (parteilos) mit nach Wolfen gefahren war. Ebenso wie die EU-Abgeordnete Karolin Braunsberger-Reinhold und Landtagsmitglied Frank Bommersbach (beide CDU).

Die Innenministerin fand für jeden einzelnen der Ausgezeichneten persönliche Worte

Claudia Elze ist seit 1988 Mitglied der Feuerwehr, war mehr als 20 Jahre lang Stadtjugend-Feuerwehrwartin. Als Jugendwartin im Landkreis seit 2004 hat sie zudem die 50 Kinder- und 80 Jugendfeuerwehren in Anhalt-Bitterfeld entscheidend mitentwickelt und organisiert den Kreis-Kinder- und Jugend-Feuerwehrtag.

Die Innenministerin fand für jeden einzelnen der Ausgezeichneten persönliche Worte und machte auch die zeitlichen Dimensionen des ehrenamtlichen Engagements deutlich. Denn manche der Ausgezeichneten seien schon länger in der Feuerwehr als sie selber auf der Welt, so die 51-Jährige. Den meisten Frauen und Männern auf der Bühne sah man in einer Mischung aus bescheidener Verlegenheit und freudigem Stolz an, dass für sie der Einsatz bei den Feuerwehren längst Selbstverständlichkeit und leidenschaftliche Lebensaufgabe ist.

Von OB Schenk gab es schließlich für jeden noch eine blaue Überraschungstüte mit dem Stadt-Logo. Was drin war? Unter anderem eine Stadt-Tasse und Bitterfelder Bier.