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Industriegeschichte Die Säure-Produktion in Zschornewitz endete 1917 mit einer Explosion und 19 Toten

In Zschornewitz wurde vor über hundert Jahren Salpeter hergestellt - bis grobe Fahrlässigkeit zu einem Unglück mit 19 Toten führte.

Von Günter Matter 01.05.2022, 12:00
Die Grube Golpa, im Hintergrund liegt das Kraftwerk Zschornewitz. Dieses versorgte die Säurefabrik mit Strom.
Die Grube Golpa, im Hintergrund liegt das Kraftwerk Zschornewitz. Dieses versorgte die Säurefabrik mit Strom. (Foto/Repro: Günter Matter)

Zschornewitz/MZ - Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde von Chemikern intensiv an Explosivstoffen (Spreng-, Treib- und Zündstoffe) für den Bergbau und das Militär geforscht. Bis dahin war die Sprengstoffindustrie auf natürlichen Salpeter angewiesen. 1908 führte Deutschland rund 600.000 Tonnen Salpeter ein, wovon 150.000 Tonnen für Explosivstoffe verwendet wurden. Doch immer lauter wurde die Forderung, in Deutschland Salpetersalze selbst herzustellen, um unabhängig zu werden. Genügend Stickstoff war vorhanden, nämlich in der Luft, besteht sie doch zu 79 Prozent daraus.