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Den Sprung ins kalte Wasser gewagt

Von Klaus Adam 08.05.2007, 16:54

Raguhn/MZ. - Denn in Raguhn, dem Ort seines ersten Gebrauchtwagengeschäftes, betreibt Paulik erfolgreich ein Autohaus.

Mittlerweile seit 15 Jahren, teilte die Kreishandwerkerschaft Anhalt-Bitterfeld der MZ mit. Er selber ist

sich dieses Datums gar nicht so bewusst. Für ihn war es ein nahtloser Übergang vom ausschließlichen Gebrauchtwagenhandel zum Autohaus. Den Vertrag mit einem südkoreanischen Fahrzeughersteller hatte er beizeiten in der Tasche. Er

konnte einen Werksteil des Press- und Stanzwerkes Raguhn erwerben, der Umbau folgte. Der Wechsel von Wörth am Rhein in der Pfalz nach Sachsen-Anhalt war für den damals 25-jährigen durchaus ein Sprung ins kalte Wasser. "Ich war vor der Wende noch nie in der DDR und wusste gar nicht, was auf mich zukommt", schildert Manfred Paulik seine Anfänge.

Der gelernte Kfz-Mechaniker hatte seit 1987 seinen Meisterbrief in der Tasche und wollte durch den Wechsel in den deutschen Osten seine Selbständigkeit begründen. Durch Zusatzausbildungen im Fach Fahrzeugbau in Möckern und als Maler / Lackierer in Halle bildete er sich weiter. Und so hat er heute mit seinen beiden Mitarbeitern - in besseren Zeiten waren es auch mal mehr - gut zu tun. Und Manfred Paulik ist nicht der Mann, der in Schlips und Kragen hinterm Tresen sitzt und auf Kunden wartet. Er schraubt selber mit. Nicht ohne Stolz erzählt er, dass sogar Kunden aus Erdingen und Nürnberg ihre Fahrzeuge bei ihm warten lassen, wenn sie zum Verwandtenbesuch nach Raguhn kommen. Service ist bei ihm kein leeres Wort. Er bringt schon mal ein Fahrzeug zum Besitzer zurück, wenn er es fertig repariert hat.

Manfred Paulik, der auch seine Frau in Raguhn gefunden hat, kommt inzwischen kaum noch zu seinem Hobby, dem Motorradfahren, weil es seine Zeit nicht hergibt. Aber dafür fehlen ihm auch etwas die Berge in der Nähe.