Den Neid hart erarbeitet

Von Iris Lademann 09.10.2006, 16:42

Bitterfeld/MZ. - "So viel ich weiß, wird keine der jungen Damen nach der Ausbildung auf der Straße stehen", sagt Rita Berger, der ein Salon in Sandersdorf gehört. Obwohl dieser nicht sehr groß sei, bilde sie immer einen Lehrling aus. Und auch sie übernimmt ihre bisherige Auszubildende.

Sabine Hahn freut sich darüber ebenso wie Nancy Bernhardt, die im Friseur-Studio von Susanne Grosche in Wolfen-Nord nun beweisen kann, was sie in drei Jahren gelernt hat. Zwar könne sie von ihrer Chefin nur für fünf Stunden eingestellt werden, doch über diese Chance sei sie froh. Wie der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, Joachim Pötzschmann, erklärte, haben 19 von 21 jungen Damen das Ausbildungsziel erreicht. Und wie im Rahmen der Feierstunde betont wurde, mit recht guten Ergebnissen. Innungsobermeisterin Rita Zimmermann wünschte viel Erfolg für die nächsten 35 bis 50 Arbeitsjahre "und dass Sie immer Arbeit haben".

Diesen Wünschen konnte sich Brit Zimmermann vom Prüfungsvorstand nur anschließen. Sie sagte: "Ich gönne ihnen, dass sie beneidet werden", und meinte damit den erfolgreichen Abschluss der dreijährigen Lehre und die Gewissheit, übernommen zu werden. "Denn Neid", setzte sie lächelnd hinzu, "muss man sich erarbeiten." Und sie gab ihrer Hoffnung dahingehend Ausdruck, dass unter den gegenwärtigen Gesellinnen künftige Meister oder Ausbilder sitzen, die das Handwerk fortleben lassen. Sie wünschte allen Erfolg und immer zufriedene Kunden.