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Chemiepark hilft beim Naturschutz Chemiepark Bitterfeld-Wolfen hilft beim Naturschutz: Zaunbau für Frösche und Kröten an der B183

Von Ulf Rostalsky 01.03.2021, 10:11
Behälter werden in die Erde eingelassen. Sie sind Transportmittel für Amphibien.
Behälter werden in die Erde eingelassen. Sie sind Transportmittel für Amphibien. André Kehrer

Rösa - Wenn die Temperaturen steigen, gehen die Amphibien auf Wanderschaft. „Zehn Grad und feucht“, beschreibt Axel Mitzka die optimalen Rahmenbedingungen für Frösche, Kröten und anderes Getier. Allesamt strömen dann auch zwischen Pouch und Rösa aus dem Wald Richtung Muldeaue, wo sich die Laichplätze befinden.

Das ist an sich kein Problem und geschieht seit Ewigkeiten im immer gleichen Rhythmus. Allerdings haben die Amphibien eine echte Hürde zu nehmen. Sie müssen die viel befahrene Bundesstraße 183 überqueren. Mit der Folge, dass in Hochzeiten der Wanderung im Wald das große Sterben beginnt. Praktisch im Sekundentakt werden dann Kröten, Frösche und Co. von Autoreifen zerdrückt.

Gut 200 Meter Strecke haben Jan Merkel und Steffen Geisthardt vor sich

Dem stellen sich Naturfreunde entgegen. Unterstützt vom Verein Dübener Heide, sind sie an Schwerpunkten in den Landkreisen Anhalt-Bitterfeld und Wittenberg im Einsatz. „Bei Jüdenberg, Bad Schmiedeberg und Söllichau, aber eben auch zwischen Pouch und Rösa“, sagt Mitzka. Hier kommt der Chemiepark Bitterfeld-Wolfen mit ins Spiel. Das Unternehmen unterstützt das Aufstellen der Amphibienschutzzäune personell.

Gut 200 Meter Strecke haben Jan Merkel und Steffen Geisthardt vor sich. Im sogenannten Doppelbusch rollen sie Gewebebahn aus und schlagen Erdanker in den Boden. Die Arbeit schlaucht. Zumal der Zaun zum Teil auch noch mit Erdreich bedeckt werden muss. Amphibien sollen so daran gehindert werden, den Zaun buchstäblich zu unterwandern. Stattdessen werden sie weitergeleitet und landen in Sammelbehältern.

Für den Chemiepark ist der Amphibienschutz indes nicht die einzige Einsatzstelle in der Natur

Diese werden täglich kontrolliert. Erd- und Knoblauchkröten, Grasfrösche und Teichmolche werden über die Straße transportiert. „Praktischer Naturschutz“, meint Axel Mitzka und zieht den Hut vor den freiwilligen Helfern, die mehr als einen Monat lang Tag für Tag am Zaun im Einsatz sind.

Für den Chemiepark ist der Amphibienschutz indes nicht die einzige Einsatzstelle in der Natur. Wenn es die Corona-Schutzmaßnahmen wieder erlauben, wollen seine Mitarbeiter unter anderem beim Aufforsten helfen, Schutzhütten instandhalten oder bei der Renaturierung von Teichen mit anpacken. (mz)

Steffen Geisthardt (links) und Jan Merkel helfen im Wald.
Steffen Geisthardt (links) und Jan Merkel helfen im Wald.
André Kehrer