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Campus Bitterfeld-Wolfen Campus Bitterfeld-Wolfen: Lern- und Erlebniswelt für Kinder im Rathaus

Von michael maul 31.07.2013, 17:57
So soll es demnächst im Innenhof des Rathauses der Stadt Bitterfeld-Wolfen aussehen.
So soll es demnächst im Innenhof des Rathauses der Stadt Bitterfeld-Wolfen aussehen. privat Lizenz

wolfen/MZ - Es ist unstrittig, dass der Nachwuchs in den Betrieben immer weniger wird. Schulen schließen, Bildungseinrichtungen reißen sich um die jungen Leute und Firmeninhaber wissen oft nicht, wie es mit dem eigenen Betrieb weitergehen soll. Für die Geburtenraten sind aber nicht nur die Familien verantwortlich, sondern auch die Gesellschaft, die den Rahmen für die Entwicklung der jungen Menschen schaffen muss.

„Es wird zu lange gewartet, bis die Jugend an die Berufe herangeführt wird“, sagt Jürgen Voigt in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Campus Bitterfeld-Wolfen. Den Kindern schon in frühester Jugend die Möglichkeit geben, sich selbst zu finden, darin sehen Voigt und die Mitglieder des Campus-Vereins, der im vorigen Jahr gegründet wurde, den richtigen Weg. „Wir müssen es schaffen, die Fähigkeiten der Kinder früh zu erkennen und sie dementsprechend lenken.“

Mit dem Aufbau einer „Lern-, Erlebnis- und Arbeitswelt“ (LEA) möchte der Campus Bitterfeld-Wolfen diesen Weg beschreiten. „Was liege da näher, als die vorhandenen Räume im Rathaus-Westflügel des ehemaligen Gebäudes 041 zu nutzen, der schon immer Forschung und Entwicklung der ehemaligen Filmfabrik beherbergt hat?“, sagt Voigt. Man wolle mit der Umsetzung dieser Idee keinesfalls als Konkurrent zu Bildungsträgern oder Berufsschulen auftreten, man wolle vielmehr als Bindeglied wirken. Das haben bereits viele Firmen, die im Campus Mitglied sind, erkannt und ihre Hilfe zugesagt. Wichtigster Ansatzpunkt sei, eine Verbindung zwischen Schulen und Firmen herzustellen, um den Kinder schon ab der fünften Klasse die Möglichkeit zu geben, sich selbst zu finden und damit vielleicht ein Berufsziel zu definieren. Das Schülerlabor im Technologie- und Gründerzentrum (TGZ) sei dabei schon der erste Ansatzpunkt, allerdings nur ein kleines Mosaiksteinchen.

Von der Idee im Jahr 2007 bis zur Vereinsgründung im Vorjahr habe man diesen Weg konsequent beschritten und immer mehr Firmen von der Wichtigkeit dieser Vorgehensweise überzeugt, sagt Voigt. Ein Netzwerk, bestehend aus Schulen und Hochschulen, innovativen Unternehmen, der Wasserwelt, dem Industrie- und Filmmuseum und dem TGZ bilde den Rahmen, den es nun gelte, mit Leben zu erfüllen. Auch die Stadt Bitterfeld-Wolfen ist Mitglied in dem Verein. Dabei wolle man vor allem auf das Lernen beim Erleben setzen, also Kindern die Möglichkeit geben, selbst einmal praktisch in verschiedene Berufe hineinzuschnuppern. „Und das auch mit der Feile in der Hand“, beschreibt Voigt die Grundidee.

„Im Campus sollen verschiedene Kabinette eingerichtet und von den Firmen betreut werden, in denen diese Art des handwerklichen Lernens möglich ist“, erklärt Voigt. Ob in der Tüftlerwerkstatt oder beim Bau eigener Exponate, alles das fördere das Interesse der Kinder und Jugendlichen an der Gestaltung des eigenen beruflichen Lebensweges, weiß Voigt.

Doch nicht nur das Tüfteln und Lernen soll Inhalt des Campus sein, auch die Erholung und Entspannung werde man entwickeln. Nachdem im Ostflügel neben diversen Firmen ein Fitnessstudio seine Türen geöffnet hat, sind demnächst ein Café und ein Restaurant im Plan, wobei das Café schon im August dieses Jahres eröffnet wird.