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Burgstraße in Bitterfeld Burgstraße in Bitterfeld: Einbruchserie erbost Geschäftsleute

Von Michael Maul 11.01.2017, 07:00
Wieder sind Diebe in drei Geschäfte in der Burgstraße eingestiegen.
Wieder sind Diebe in drei Geschäfte in der Burgstraße eingestiegen. Kehrer

Bitterfeld - Eine Einbruchserie versetzt Geschäftsinhaber in der Bitterfelder Burgstraße in Wut. Innerhalb kurzer Zeit wurde mehrmals in die Filialen der Agrarprodukte Schlaitz, der Bäckerei Veit und dem Kosmetikstudio Müller eingebrochen. Zuletzt schlugen die Diebe in der Nacht zum Dienstag zu.

Sie durchsuchten laut Polizei die Geschäftsräume, stahlen etwa 50 Euro Wechselgeld sowie einen alten Laptop und flüchteten durch ein Fenster. Auch wenn in allen Fällen seit Weihnachten jeweils nur geringe Geldsummen gestohlen wurden - die entstandenen Schäden an den Fenstern sowie an der Einrichtung sind erheblich.

Die Vorgehensweise der Einbrecher ist immer gleich. Sie nähern sich der Gebäudezeile von der Rückseite, hebeln mit Werkzeug die Fenster im Erdgeschoss auf und gelangen so in die Geschäftsräume.

Einbrecher haben zielgerichtet nach Geld gesucht

„Offenbar haben die Einbrecher zielgerichtet nach Geld gesucht“, sagt Steffen Furche, Geschäftsführer der Agrarprodukte Schlaitz. Denn gestohlen worden sei aus der Fleischerei nur eine geringe Geldsumme. „Die Wurst- und Fleischwaren dagegen ließen die Diebe unberührt“, sagt Furche. Lediglich beim ersten Einbruch nach den Weihnachtsfeiertagen hätten die Diebe auch noch einen Teil der Geschenke mitgehen lassen, die im Aufenthaltsraum standen, schildert eine Mitarbeiterin.

Von den Räumen der Fleischerei sind die Unbekannten dann in die unmittelbar daneben liegenden Räumlichkeiten der Bäckerei gelangt. Auch dort hätten sie wiederum nur nach Geld gesucht. Die Backwaren dagegen blieben unangetastet. Hunger scheidet also offensichtlich als Grund für die Einbruchsserie aus.

Die Ladenbesitzer wollen zum Gegenschlag ausholen

Bloß einige Türen weiter, im Kosmetiksalon von Sandra Müller, haben die Langfinger in der Nacht zum Dienstag nur erheblichen Sachschaden angerichtet. Die Chefin kann die Taten nicht nachvollziehen. „Wenn die Leute ein bisschen nachdenken würden, dann wüssten sie, dass gerade bei uns nichts zu holen ist“, meint Müller. Den Schaden hat sie nach zwei Einbrüchen allein im neuen Jahr trotzdem. „Denn wir müssen ja alles wieder reparieren lassen - zum Beispiel das kaputte Fenster.“ Und auch die Versicherung würde die ganze Sache sehr skeptisch sehen.

Die Geschäftsleute wollen nun weiteren Einbrüchen einen Riegel vorschieben. „Wir werden unsere Filiale jetzt mit einer Alarmanlage nachrüsten“, beschreibt Agrarproduktgeschäftsführer Steffen Furche die nächsten Schritte. Natürlich sei das eine zusätzliche Geldausgabe. Es könne jedoch nicht sein, dass die Einbrecher ungehindert in die Räumlichkeiten hineingelangen und dort einen großen Sachschaden anrichten. „Das werden wir künftig verhindern.“

Auch für die Polizei kommen die Einbrüche überraschend

Die sich seit Jahresende plötzlich häufenden Einbrüche in der Burgstraße kommen durchaus überraschend. Denn laut Polizei ist es rund ein Jahr her, dass in dieser Straße in Geschäfte eingebrochen wurde. Die Beamten hatten danach den Betroffenen verschiedene Tipps zu Gegenmaßnahmen gegeben, zum Teil wurden sicherere Fenster eingebaut. Seitdem war dort eigentlich Ruhe.

Doch was soll man tun, wenn man Einbrecher wie in der Burgstraße zufällig entdeckt? Peter Ziehm, der Leiter des Bitterfelder Revierkommissariats, will nicht, dass eventuelle Zeugen zum Helden werden und die Diebe auf eigene Faust stellen.

„Wenn man etwas hört oder sieht, was ein Einbruch sein könnte, genügt es schon, die 110 anzurufen“, wirbt er für mehr Zivilcourage. Das bringe niemanden in Bedrängnis, könne aber helfen, die Täter schneller zu stellen. „Die 110 kostet nichts“, so der Beamte und man brauche auch keine Angst zu haben. Denn: „Jeder von uns kann selbst einmal in solch eine Notsituation kommen und ist dann froh, wenn er schnelle Hilfe bekommt.“ (mz)