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Bürgermeisterwahl in Zörbig Bürgermeisterwahl in Zörbig: Kandidaten stellen sich den Fragen ihrer Wähler

Von Silke Ungefroren 18.03.2019, 09:10
Die Kandidaten für die Bürgermeisterwahl: Matthias Egert, Matthias Schlegel und Peter Seydewitz (v. l.) beim Forum in Zörbig
Die Kandidaten für die Bürgermeisterwahl: Matthias Egert, Matthias Schlegel und Peter Seydewitz (v. l.) beim Forum in Zörbig Schmidt

Zörbig - Die Zörbiger sind interessiert daran, wie es mit ihrer Stadt und allen dazugehörenden Ortschaften weitergeht. Denn eine große Veränderung steht ins Haus: Am 31. März wird in der Einheitsgemeinde ein neuer Bürgermeister gewählt.

Das amtierende Stadtoberhaupt Rolf Sonnenberger (parteilos) tritt nicht mehr für das Amt an, dafür sind drei andere Bewerber in den Ring getreten: Der 34-jährige Matthias Egert (CDU), der 45-jährige Matthias Schlegel (Freie Wählergemeinschaft) sowie der 62-jährige Peter Seydewitz (AfD).

Nach den von der Stadtverwaltung bereits in Schortewitz, Löberitz und Schrenz organisierten Wahlforen fand nun am Freitagabend das vierte in der Zörbiger Sporthalle statt. Und auch das wurde von vielen Einwohnern genutzt, um Fragen an die Kandidaten zu stellen und ihnen auf den Zahn zu fühlen. In über drei Stunden ging es in sachlicher Atmosphäre um Belange aus nahezu allen Bereichen, die die Leute bewegen.

Stichwort Innenstadt: Wie wollen die potenziellen Bürgermeister die Entwicklung hier vorantreiben?

Stichwort Innenstadt: Wie wollen die potenziellen Bürgermeister die Entwicklung hier vorantreiben? Es gibt zu wenig Geschäfte, zu wenig ansässiges Gewerbe - darüber herrscht Einigkeit. Auch darüber, dass das nicht von heute auf morgen zu verändern ist. Matthias Schlegel wirft das Stadtentwicklungskonzept ins Feld.

Alle Maßnahmen müssten zusammengreifen, so sagt er, wenn Außenwirkung und Attraktivität erhöht werden sollen. Peter Seydewitz will mit den ansässigen Unternehmen und Bürgern nach Ideen suchen, was wie verbessert werden müsste. Matthias Egert findet, dass auch die Nutzung und der Ausbau von vorhandenem Wohnraum in der Innenstadt zu deren Belebung beiträgt.

Die Zörbiger werden immer konkret, gehen dabei auch gezielt auf die deklarierten Wahlprogramme der Kandidaten ein. Und sie sprechen vor allem Probleme an, die vor ihrer Haustür liegen. Da geht es um sichere Schulwege für die Kinder, um den öffentlichen Personennahverkehr, um fehlende Erzieherinnen in den Kindertagesstätten. Da wird der Leipziger Teich ins Feld geführt, der immer mehr verschlammt und dessen Sanierung längst fällig ist. Da wird gefragt, wie die Vorstellung zur gastronomischen Entwicklung der Stadt aussieht - in Zörbig gibt es momentan keine einzige Gaststätte.

Alle drei können auf kommunalpolitische Erfahrungen verweisen

Die Bürgermeisterkandidaten kennen diese Probleme und nutzen den Dialog, um ihre Vorstellungen und Ziele sowie die Wege dazu zu erläutern. Alle drei können auf kommunalpolitische Erfahrungen verweisen, gehören seit 2014 dem Stadtrat an. Als Bürgermeister wollen sie verändern, sie haben Visionen, wie die Stadt künftig aussehen soll. Bürgerfreundlich und modern, offen für alle Generationen. Dabei setzen sie Schwerpunkte, die sie bei ihrer Vorstellung genannt haben.

So führt Matthias Egert einen Tür-zu-Tür-Wahlkampf, findet Gespräche mit Unternehmern wichtig und will innerhalb seines 100-Tage-Programms für mehr Straßenbeleuchtung sorgen.

Matthias Schlegel will die Vereinsarbeit als eine Plattform nutzen, setzt auf eine funktionierende Feuerwehr, favorisiert moderne Bildungsarbeit und Barrierefreiheit in der Stadt.

Peter Seydewitz will die Bürger mehr einbeziehen und für Transparenz sorgen, die Ortsteile zu einem Ganzen zusammenführen und sich für die Umsetzung des Schloss-Konzeptes einsetzen.

Große Verantwortung eine Stadt mit 10.000 Einwohnern zu leiten

Mit ihrer Kandidatur hätten sie Mut bewiesen, eine große Verantwortung übernehmen zu wollen. Das sagte Zörbigs Stadtwahlleiter Andreas Voss, der auch Moderator an diesem Abend ist, zu Beginn. Es sei keine leichte Aufgabe, die Geschicke einer Stadt mit 10.000 Einwohnern zu leiten. Zörbig setze im Jahr 15 Millionen Euro um und zähle über 100 Festangestellte. Das erfordere viel Zeit für Gespräche.

Wer das Rennen macht, darüber entscheiden die Wähler am 31. März - bei einer erforderlichen Stichwahl am 14. April. (mz)